Wie Wissen in das Unternehmen kommt

12.11.2004
Von Lars Reppesgaard

Vielfalt strukturieren

Die Konzepte, die erforderlich sind, damit das unstrukturierte Wissen in Köpfen, auf Schreibtischen und auf verteilten Festplatten erfasst und nutzbar gemacht wird, werden bei Siemens zentral entwickelt. Hofer-Alfeis gehört zu den rund 25 Vollzeit-Wissensarbeitern, die das Knowledge Management dieser komplexen Matrixorganisation strukturieren. Eine gigantische Aufgabe für den weltweiten Konzern mit seinen 414 000 Mitarbeiter und insgesamt 13 Segmenten, die unter anderem Informations- und Kommunikationstechnologie, Automatisierung, Maschinensteuerung, Transport- oder Medizintechnik herstellen.

Wie in vielen anderen Unternehmen entstanden auch bei Siemens die ersten WM-Projekte durch Initiativen von unten. Fachexperten und Manager der mittleren Ebene, Personal- und Prozessmanager in unterschiedlichen Ländern sowie aus unterschiedlichen Bereichen begannen Anfang der 90er-Jahre, auf neue Herausforderungen der Arbeitswelt zu reagieren. "Das Geschäft veränderte sich in allen Bereichen nach ähnlichen Mustern", erklärt Bodo Winkler, Leiter der WM-Abteilung von Siemens Medical Solutions. "Wo vorher einzelne Produkte verkauft worden waren, fragten die Kunden immer komplexere Systeme und komplette Lösungen nach." Damit wuchsen das für die Prozesse benötige Wissen und die Zahl der in Projekten gesammelten Erfahrungen in Form von Dokumenten, Dokumentationen oder Arbeitsbeschreibungen.