IT-Standardisierung

Wie viel Standard braucht die IT?

20.02.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Bank räumt ihren Keller auf

Wolfgang Gaertner,CIO Personal and Corporate Banking, Deutschen Bank AG
Wolfgang Gaertner,CIO Personal and Corporate Banking, Deutschen Bank AG
Foto: Joachim Wendler

Das Auditorium war sich anschließend darüber einig, dass die von Pikl bewältigte Aufgabe, so viel Respekt seine Leistung auch verdiene, in einem Betrieb mit 5800 Mitarbeitern doch um einiges leichter falle als in einem multinationalen Konzern. Wie Harmonisierung und Standardisierung auch dort gelingen können, schilderte Wolfgang Gaertner CIO Personal and Corporate Banking der Deutschen Bank. "Wir haben die Industrialisierung der IT noch nicht geschafft", räumte er ein. Aber die IT des Finanzdienstleisters kümmere sich derzeit explizit darum, "ihren Keller aufzuräumen".

Wie der von COMPUTERWOCHE und "CIO" gekürte "IT-Executive des Jahres 2007" erläuterte, ist die Deutsche Bank im Zuge ihrer 2002 formulierten Unternehmensstrategie auch daran gegangen, die IT-Landschaft – einschließlich der Aufbauorganisation – komplett umzukrempeln. Um Ordnung in ihre Prozess- und Anwendungslandschaft zu bringen, begann sie frühzeitig mit dem Aufbau einer Service-orientierten Architektur (SOA). Für Gaertner ist die SOA "eine reine Prozessgeschichte, die aus den Fachbereichen getrieben wird". Die IT stehe leider erst "am Anfang des Prozessdenkens", doch sie müsse die Automatisierung und Vereinfachung der Prozesse "begleiten, wenn nicht sogar aktiv treiben", forderte er.