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Mikroblogging

Wie Unternehmen von Twitter profitieren können

22.10.2010
Von Manfred Leisenberg und Mario Unger

Transparenz

Einige Unternehmen fürchten auch, dass Konkurrenten auf ihre Kundenklientel aufmerksam werden könnten, wenn sich diese auf der Follower-Liste versammeln. Das Argument ist plausibel: Wettbewerber werden im Internet nach solchen Gelegenheiten suchen. Kommt es allerdings wirklich zu erfolgreichen Abwerbungen, liegt das Problem meist woanders. Entweder ist das Produkt oder der Service nicht gut genug oder es wurde versäumt, eine ausreichende Markentreue aufzubauen. Solche Schwächen machen sich über kurz oder lang auch ohne Engagement im Social Web bemerkbar. Mit Twitter oder ähnlichen Social-Web-Anwendungen haben Unternehmen immerhin die Chance, solche Negativtrends frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Fehlende Strategie

Ohne klare Linie zu twittern, ist für Unternehmen riskant. Es geht hier immerhin darum, ein Image zu transportieren. Firmen sollten sich deshalb genau überlegen, welche Ziele sie mit ihrem Twitter-Engagement verfolgen. Wollen sie ihren Service verbessern, ihren Kundenstamm vergrößern, Kontakte knüpfen, das Marketing unterstützen oder an ihrer Außenwirkung arbeiten? Gleichzeitig sollten sie Messinstrumente und Kennzahlen für den Erfolg ihrer Maßnahmen festlegen.

Fazit

Angesichts der hier skizzierten Chancen und Risiken führt für die meisten Unternehmen kein Weg mehr an Twitter vorbei. Der Dienst ist als Lieferant kostenloser und authentischer Informationen für Marketing, Wettbewerb und Reputation nicht mehr wegzudenken. Unterscheiden lässt sich eventuell noch nach den jeweiligen Branchen.

Unternehmen, die Konsumgüter herstellen, sollten in jedem Fall twittern. Wer Investitionsgüter produziert, muss es nicht unbedingt tun, da sich hier die Kunden auch auf anderen Wegen gut erreichen lassen. Auch alteingesessene Unternehmen sind vielleicht bereits so gut vernetzt, dass sie auf Twitter verzichten können. Bei Dienstleistungsunternehmen ist Fingerspitzengefühl gefragt.