Kreditzinsen und Liquiditätsüberschüsse ausgleichen
Cash-Pooling: In den einzelnen Gesellschaften gibt es Liquiditätsbedarfe, deren Beschaffung hohe Kreditzinsen verursachen und auch Liquiditätsüberschüsse, die nur geringe Zinserträge erwirtschaften. Über Cash-Pooling als Teil des Liquiditäts-Managements können Gesellschaften Bedarfe und Überschüsse zwischen den Gesellschaften ausgleichen. Hat ein Mandant sein Konto bei einer Bank überzogen, lässt dies dies möglicherweise durch eine andere Firma innerhalb der Gruppe ausgleichen, die noch nicht bei dem Kreditinstitut in der Kreide steht. Der Rechnungswesenanbieter Varial beispielsweise verfügt über einen "Cash-Manager", der dafür geeignet ist. Dieses Tool gestattet es ferner, auf Konzernebene übergeordnete Konten zu führen.
Der "CP Cash Manager" von Corporate Planning schlägt mit Blick auf Bankstände, Kreditlinien und aktuelle Zahlungsströme Transaktionen vor, mit denen Firmen Kapital so umschichten können, dass Überschüsse möglichst rentabel angelegt (hohe Zinsen) und Liquiditätslücken (und damit Kosten) vermieden werden.
Branchenspezifika: Ein Serienfertiger hat langfristige Vereinbarungen mit den Kunden und seinen Lieferanten, so dass er sich mit einer Vorausschau leichter tut, als ein Betrieb, der projektbezogenen oder im Kundenauftrag produziert (siehe "Was Einzelfertiger von ERP-Software erwarten"). Bei Letzterem kommt es auf eine gute Verknüpfung mit einem Projektplanungssystem an. Verschiebt sich ein Auftrag und damit verbunden die geplanten Einzahlungen, muss dies aus der Liquiditätsplanung ersichtlich sein. Terminverschiebungen haben Einfluss auf die Materialbeschaffung und -bezahlung, aber auch auf die Zahlungspläne (Projektfertiger vereinbaren beispielsweise Teilzahlungen bei Auftragserteilung und weitere Zahlungen während des Projektfortschritts).