Wie Thomas Cook die Qualität sichert

17.12.2003
Von Katharina Friedmann

Q3: Auf dieser Stufe erfolgt das Fein-Tuning des Projektentwurfs. Die Qualitätssicherungseinheit überprüft in dieser Phase Projekt-, Organisations- und Testplan sowie Inspektions- und Audit-Termine. Daraufhin werden die diesbezüglichen Eckdaten festgelegt und gemeinsam mit dem Projektleiter verabschiedet.

Q4: Es folgt die eigentliche Bauphase der Softwareentwicklung, in der die in Q3 festgelegten Check- und Inspektionstermine liegen. Darüber hinaus wird das Fachkonzept einer nochmaligen Prüfung unterzogen, um gegebenenfalls rechtzeitig korrigieren zu können. Parallel zur Produktentwicklung greift eine permanente Qualitätskontrolle, die - je nach gewähltem Vorgehensmodell ("Wasserfall", iterativ etc.) - unterschiedlich geprägt sein kann.

Q5: Nun erfolgen die funktionale und die technische Integration sowie entsprechende "Akzeptanz"-Checks: In dieser Phase wird das Zusammenspiel aller Softwarekomponenten und Schnittstellen zu anderen Systemen getestet, um letztendlich den reibungslosen Gesamtbetrieb sicherzustellen.

Q6: Die vorerst letzte Stufe dient zur Planung, Koordination und Ausführung des Rollouts. Hierzu werden alle Projektbeteiligten aus den Bereichen Infrastruktur, Softwareentwicklung und Qualitätssicherung noch einmal an einen Tisch gebeten, um ein Konzept zu erarbeiten, das die problemfreie Inbetriebnahme des neuen Produkts garantiert.

Q7: Einige Wochen oder Monate nach Abschluss des Projekts greift dann die letzte Stufe des QA-Prozesses: Nun erfolgt die Bestandsaufnahme aller im Zuge der Projektabwickung gesammelten Erfahrungen. Zudem erklären alle Projektbeteiligten, inwieweit die einzelnen Ziele (Zeitplan, Kosten, Qualität etc.) auch tatsächlich eingehalten wurden. Dabei handelt es sich um einen für Thomas Cook wichtigen Regelkreis: Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen lässt sich das Expertenteam hinsichtlich der Beratung im Vorfeld künftiger Großprojekte entsprechend "updaten". Ferner können sich aus Q7 im Nachhinein notwendige Anpassungen an Architektur, Modellen, Templates oder Abläufen ergeben.

Die Konzeptionierung und Ausarbeitung des Vorgehensmodells Q-Gates hat Thomas Cook in Eigenregie vorgenommen. "Vier Monate lang waren im Schnitt etwa drei bis vier Mitarbeiter der Qualitätssicherung intensiv mit der Umsetzung des Projekts beschäftigt", blickt QA-Mitarbeiter Naby Diaw, der das Q-Gates-Projekt zusammen mit seinem Kollegen Tobias Grabo leitete, zurück. Den finanziellen Aufwand gibt der Konzern entsprechend mit insgesamt zwölf bis 16 Beschäftigungsmonaten an. "Damit lagen wir genau im Plan", so Grabo. Mit externer Unterstützung wären die Gesamtkosten nach Einschätzung von QA-Leiter Götz um den Faktor drei bis fünf höher ausgefallen.