Mission Critical IT

Wie SOA-Dienste hochverfügbar werden

23.10.2008
Von Andreas Knaus und Thomas Höller

Faktor 2: Höhere Verfügbarkeitsanforderungen bei gleichzeitig höherer Änderungsfrequenz

Durch den vermehrten Einsatz moderner Technologien und Dienstleistungen für global verteilte Märkte nehmen die Anforderungen an die Verfügbarkeit der Geschäftsprozesse zu. Es ist aber davon auszugehen, dass die Verfügbarkeitsanforderungen innerhalb einer SOA im Vergleich zu herkömmlichen Architekturen per se höher sind:

  • Durch die gemeinsame Nutzung von Services in mehreren Geschäftsprozessen summieren sich die individuellen Anforderungen an die Verfügbarkeit aller beteiligten Services. Ist ein Geschäftsprozess hochverfügbar auszulegen, so müssen auch alle Services, die diesen Geschäftsprozess erbringen, übergreifend den entsprechenden Hochverfügbarkeitskriterien genügen. Dies gilt auch für Services, die im Kontext anderer Geschäftsprozesse nicht hochverfügbar ausgelegt zu sein bräuchten.

  • Überlappen sich die Betriebszeiten von Geschäftsprozessen, erweitert sich auch der Zeitraum, in der die gemeinsam genutzten Services hochverfügbar sein müssen.

  • Die gesamte SOA-Infrastruktur mit den Systemen, auf denen SOA-Komponenten wie ESB und SOA-Registry implementiert sind, muss zusätzlich gesichert werden.

Höhere Verfügbarkeitsanforderungen bedeuten letztendlich aber, dass - wenn überhaupt - nur mehr sehr kurze Unterbrechungen erlaubt und Wartungsfenster für Änderungen damit u.U. nicht mehr möglich sind. Aber gerade die Häufigkeit von Änderungen ist wegen der benötigten Flexibilität in einer SOA erwartungsgemäß hoch. Eine SOA ist gerade für solche Unternehmen interessant, in denen die IT agil auf ein dynamisches Geschäftsumfeld reagieren können muss. Im Umkehrschluss kann man also davon ausgehen, dass sich die Geschäftsdynamik in einer IT auf Basis einer SOA in Form von häufigen Änderungen tatsächlich auch manifestiert.