Offshoring Teil 1, Ausschreibung

Wie Sie die Risiken reduzieren

14.09.2009
Von Ronald Paschen

Auswahl des Offshorers

Ein Offshore-Provider sollte über ein globales und durchgängiges Delivery-Modell verfügen, das durch entsprechende Tools unterstützt wird. Es sollte sich einerseits an die Schnittstellen des Kunden anpassen lassen, um dessen speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Andererseits sollten die Organisation - also die Größe und Zusammensetzung der Teams -, die Rollenverteilung der Mitarbeiter sowie die Service-Prozesse selbst so stark standardisiert sein, dass die erwarteten Kostenvorteile möglich werden. Wichtig sind zudem die Skills der Offshore-Mitarbeiter - vor allem wenn die Applikationen auf wenig gängigen Software-Plattformen laufen. In Europa ist spezifisches Legacy-Know-how teilweise noch stark verbreitet. In Indien gelten entsprechende Skills dagegen als "Exotenwissen".

Der Offshorer sollte seine Kompetenzen und Erfahrungen durch nachweisbare Referenzen aus ähnlich gelagerten Projekten belegen können. Ratsam ist darüber hinaus, dass nicht nur der Provider eine Due Diligence beim Kunden vornimmt, sondern dass sich auch der Anwender vor Ort ein Bild von der Offshore-Organisation des Providers macht ("Reverse Due Diligence").

Fazit

Eine Ausschreibung stellt nicht nur hohe Anforderungen an die nachweisbare Offshore-Lieferfähigkeit des Providers, sie fordert auch vom Anwender Präzision bei der Formulierung seiner Anforderungen - bei der Leistungsbeschreibung sowie bei der Erhebung des Datenmaterials, das er dem Provider für die Angebotskonzeption zur Verfügung stellt. (sp)