Fehler 1: Die Prozesse für das Projekt-Management sind unzureichend
"Jedes Unternehmen, das häufig Projekte betreibt, sollte sich irgendeinen Projekt-Management-Standard zulegen", sagt Eric Schott, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Campana & Schott aus Frankfurt am Main. Für PMBok, den Standard des Project Management Institute (PMI), spreche, dass er sich schneller einführen lasse als Prince2. Allerdings liefere er wenig konkrete Hilfestellung für konkrete Projektsituationen. Mit Prince2 bekämen die Unternehmen Templates an die Hand, die sie sofort verwenden könnten und die erfahrungsgemäß 80 Prozent der Projektabläufe im Unternehmen abdeckten.
Ralf Asche, Geschäftsführer des Kölner Beratungs- und Schulungsanbieters Service Management Gate, ergänzt: "Prince2 liefert ein exakt abgestimmtes Prozessmodell. Damit ist zu jeder Zeit klar, welche die nächsten Schritte im Projekt sind."
Auch Michael Kranz, CIO des Abfüllanlagen-Herstellers Krones AG mit Sitz in Neutraubling, bekennt sich zu Prince2: "Die Projekt-Management-Methode basiert auf Best Practices, ist also eine Konsolidierung von Erfahrungen aus vielen unterschiedlich gelagerten Projekten. Unter anderem zeigt sie Abläufe von der Vorbereitung eines Projekts bis zu einem kontrollierten Abschluss auf und begleitet die Anwender durch alle Phasen eines Projekts. Damit sie dabei an alles denken, gibt Prince2 ihnen Checklisten und Beschreibungen für die Projekte mit, die eine saubere Steuerung möglich machen."
Martin Kramer, Senior Manager beim Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Accenture, weist hingegen auf die Qualitäten von PMBoK hin beziehungsweise auf die der speziell für Software- und Outsourcing-Vorhaben maßgeschneiderten Weiterentwicklung Accenture Delivery Method (ADM): "In ADM und PMBoK werden ausführlich die Prozesse beschrieben, die sich als richtig herauskristallisiert haben. Sie auszuwählen ist allerdings immer noch die Sache des Projektleiters."