Die USA brauchen neue Auswertungstechnik

Wie sich Probleme bei der Präsidentenwahl künftig verhindern lassen können

26.01.2001

Die auf der Technologie des 19. Jahrhunderts basierenden Lochkartenleser werden wahrscheinlich durch ein elektronisches System abgelöst werden. Nachdem bereits Mitte Dezember die beiden Universitäten MIT und Caltech Zusammenarbeit zur Entwicklung einer verlässlichen Wahlmaschine ankündigten, hat nun auch die Industrie diesen Markt für sich entdeckt. Das plötzliche Interesse der Unternehmen ist laut "Wall Street Journal" auf die zu erwartende Bereitstellung von öffentlichen Mitteln zwischen 250 und 300 Millionen Dollar zurückzuführen.

Unter anderem will Unisys Corp., Blue Bell, den Vereinigten Staaten zu einem elektronischen Wahlsystem verhelfen. Dabei beabsichtigt das IT-Unternehmen, als Systemintegrator aufzutreten. Die Hardware wird von Dell Computer Corp. kommen, die Software von Microsoft Corp. Die Lösung arbeitet mit Touchscreens und soll den gesamten Wahlgang abdecken - von der Registrierung der Wähler über die Ausgabe der Stimmzettel bis zur Auswertung des Ergebnisses. Mit Hilfe des digitalen Wahlgangs könnte die Abgabe doppelter Stimmen ausgeschlossen werden, eine mehrsprachige Benutzerführung wäre möglich, und die Kommunen würden Kosten sparen. 32 Bundesstaaten haben Interesse an dem Vorschlag von Unisys bekundet - fordern aber unabhängige Tests der Systeme.

Neben bereits in diesem Bereich agierenden Unternehmen wie Elections System & Software Inc. überlegen auch Diebold Inc. und IBM einzusteigen.