Wie reif sind neue IT-Entwicklungen?

31.08.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Die Analysten von Gartner deklarieren in ihrem Hype Cycle 2005 als aktuelle Haupttrends die Themen Collaboration, IT-Architekturen sowie Real World Web.
Gartner warnt davor, IT-Innovationen vorschnell abzuschreiben, nur weil sie überzogene Erwartungen nicht erfüllen. Stattdessen empfehle sich ein selektives, an Geschäftsvorfällen orientiertes Vorgehen.
Gartner warnt davor, IT-Innovationen vorschnell abzuschreiben, nur weil sie überzogene Erwartungen nicht erfüllen. Stattdessen empfehle sich ein selektives, an Geschäftsvorfällen orientiertes Vorgehen.

Die IT-Industrie hat ihre Pionierzeit zwar schon hinter sich, im Vergleich zu anderen Branchen bringt sie aber in kurzen Abständen immer wieder neue Entwicklungen hervor. Diejenigen, die sich letztendlich einen festen Platz in der Unternehmens-IT oder auf dem heimischen PC erobern, durchlaufen fast unvermeidlich die Achterbahn des Hypes. Sie führt über den steilen Gipfel der "überzogenen Erwartungen" in das Tal der "Enttäuschung" und läuft schließlich in der Ebene der "alltäglichen Nutzung" aus.

Viele Technikansätze warten noch auf den Durchbruch

Die Analysten der Gartner Group ordnen seit zehn Jahren neu entstehende Technologien entlang dieser Kurve ein und versuchen zu prognostizieren, wie lange sie noch bis zu einer weit verbreiteten Nutzung benötigen werden. Dieser "Hype Cycle of Emerging Technologies" glich 1995 in seiner ersten Ausführung weitgehend dem aktuellen. Im Unterschied zu vor zehn Jahren warten jedoch heute viel mehr hoch gelobte Technikansätze auf ihren Durchbruch.

Die offenbar unvermeidliche Berg- und Talfahrt neuer Technologien birgt für Anwender einige Gefahren. Dazu zählt, dass sie zu früh auf den Zug aufspringen und schnell an die Grenzen unreifer Verfahren und Produkte stoßen. Gartner-Analyst Alexander Linden warnt indes auch davor, neu entstehende Technik vorschnell abzuschreiben, nur weil sie anfangs die überzogenen Erwartungen nicht erfüllen kann. Er empfiehlt bei der Nutzung von IT-Innovationen ein selektives Vorgehen, das sich an der geschäftlichen Bedeutung der jeweiligen Technik orientiert. Linden legt Unternehmen beispielsweise nahe, gegenüber Technologien mit weniger Business-Relevanz zurückhaltend zu sein und andere das Lehrgeld bezahlen zu lassen.