IT-Kosten

Wie rechnet sich SOA in der Praxis?

19.12.2008
Von 
Daniel Liebhart ist Dozent für Informatik an der ZHAW (Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) und Solution Manager der Trivadis AG. Er ist Autor verschiedener Fachbücher.

Kosten und Nutzen werden kaum gerechnet

Das Berechnen des Nutzens der IT steckt noch in den Anfängen, zumal die Informatik als Unterstützungsfunktion nur indirekten Einfluss auf die Produktivität eines Unternehmens oder einer Organisation hat. Die Berechnung des konkreten Wertbeitrags der Informationstechnologie wird zwar von verschiedenen Wissenschaftlern bereits vorgeschlagen (siehe: Bilanzierung des SOA-Nutzens?). In die betriebliche Rechnungslegung hat dieser Wertbeitrag aber noch nicht systematisch Eingang gefunden.

Statistisch gesehen geben Unternehmen heute zirka vier Prozent des Umsatzes für die IT aus. Mehr als die Hälfte davon fließt in den Betrieb bestehender Informationssysteme. Lediglich ein Viertel stecken die Firmen in Projekte. Diese Investitionen werden normalerweise über RoI (Return on Investment)- oder NPV-Rechnungen (Net Present Value, auch Kapitalwertmethode) gerechtfertigt. Leider ist heute statistisch kaum belegt, wie viele der Organisationen diese Investitionen überhaupt amortisieren oder die ursprüngliche Investitionsrechnung nachträglich prüfen. Laut einer britischen Studie berechnen rund 90 Prozent aller Unternehmen den ROI einer IT Investition intuitiv oder schätzen den Wert grob. Deshalb ist es kaum möglich, glaubhafte, statistisch belegbare und repräsentative Zahlen zu einer Kosten-Nutzen-Rechnung von SOA auszuweisen.