Lernmanagementsysteme

Wie Real seine Mitarbeiter digital schult

30.04.2020
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Der Handelskonzern Real hat ein leistungsstarkes Lernmanagementsystem eingeführt. 34.000 Mitarbeiter können flexibel auf über 100 Online-Kurse zugreifen.

Wie in vielen anderen Unternehmen auch ist das Thema E-Learning bei der Supermarktkette Real eine etablierte Säule des firmeninternen Angebots zur Weiterbildung. Laut Axel Rehberg, Personalentwickler für digitale Medien, wird elektronisch unterstütztes Lernen aufgrund der "Flexibilität des Lernprozesses" noch wichtiger werden.

Der Handelskonzern Real produziert die Lerninhalte zur Weiterbildung des Personals in den Supermärken in eigener Regie.
Der Handelskonzern Real produziert die Lerninhalte zur Weiterbildung des Personals in den Supermärken in eigener Regie.
Foto: real GmbH

Bei Real, das unlängst vom Eigentümer Metro an den Finanzinvestor SCP aus Luxemburg verkauft wurde, kann heute jeder Beschäftigte über das Lernmanagementsystem (LMS) auf die für ihn vorgesehenen Kurse zugreifen. Die Plattform erlaubt den Zugriff auf das vollständige Weiterbildungsangebot des Unternehmens. Eine besondere Herausforderung dabei ist, dass sich das LMS an Benutzer mit sehr unterschiedlich ausgestatteten Arbeitsplätzen richtet.

Lernmanagementsystem für alle

Während Kollegen in der Düsseldorfer Firmenzentrale eigene PCs mit individueller E-Mail-Adresse einsetzen, trifft dies auf die Mitarbeiter in den Märkten in der Regel nicht zu. Dort nutzen mehrere Real-Angestellte einen gemeinsamen PC und der Zugriff erfolgt anonym über einen Sammeluser. Während Beschäftigte in der Unternehmenszentrale zum Beispiel per E-Mail an obligatorische Kurse erinnert werden können, ist dies in den Märkten aufgrund der vorhandenen Infrastruktur nicht möglich.

Aus diesem Grund wurde das Lernmanagementsystem um ein internes Kommunikationstool erweitert, über welches die Lernenden in den Märkten ebenfalls alle wichtigen Informationen erhalten. In allen Märkten steht außerdem ein E-Learning-Partner zur Verfügung, also ein Betreuer und Lernexperte, der bei Fragen von der Kurswahl bis hin zum Login weiterhilft und die Schnittstelle zu den Administratoren in der Firmenzentrale bildet.

Zudem richtete der Handelsriese sein Augenmerk auf eine Reihe von Compliance-Trainings, die heute automatisiert für bestimmte Zielgruppen bereitgestellt werden können. Das habe man vor allem dank des leistungsstarken und auf das Unternehmen zugeschnittenen Lernsystems von schenck.de geschafft, berichtet Lernexperte Rehberg. In einem frühen Stadium präsentierte der LMS-Anbieter eine Demo-Version, mit der die Projektleiter Anwender vor Ort besuchten, um Feedback zum System einzuholen. Zudem war Rehberg froh, dass ihn die Schenck-Mitarbeiter beim Thema Datensicherheit gemäß Betriebsvereinbarung, DSGVO sowie Vorgaben der IT Security, unterstützten.

Real produziert Lerninhalte inhouse

Auf einen Aspekt ist der Real-Lernbeauftragte besonders stolz: In allen Phasen des Projekts waren sämtliche Gruppen, die es betrifft, eingebunden - angefangen mit der Projektleitung aus der Personalabteilung über den Betriebsrat, Autoren, Administratoren oder Security-Experten.

Das E-Learning-Team ist innerhalb der Personalentwicklung angesiedelt. Neben der administrativen Betreuung des LMS werden bei Real auch die Inhalte überwiegend in Eigenregie produziert. In enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen wird vom Schreiben der Drehbücher, der Erstellung der Lerninhalte bis hin zum Drehen der Lehrfilme und der Vertonung der Lernprogramme alles im Haus umgesetzt. "Seit dem "Go-Live" im Juli 2019 konnten wir fast 25.000 Abschlüsse erzielen", freut sich Rehberg. Ergebnis dieser Arbeit war die Auszeichnung mit dem E-Learning Award 2020 des E-Learning-Journals in der Kategorie Lernmanagementsysteme.