Data Center der Zukunft

Wie Pioniere das RZ kühlen

09.01.2012
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Data Center-Kühlung mit Wasser

Der Klassiker bei der RZ-Kühlung ist Wasser. Die Methoden allerdings ändern sich. Wo immer kühles Wasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung steht, ist die freie Wasserkühlung eine Option. Ein Beispiel für einen Betreiber, der diese Technologie nutzt, ist Deep Green Datacenter im Schweizer Näfels in der Nähe des Walensees. Der See ist recht tief und hat am Boden Temperaturen von nur sechs Grad. Ein redundantes Rohrsystem von 800 Meter Länge führt direkt vom RZ zum See. „Wir dürfen Wasser direkt aus dem See entnehmen und es nach dem Durchlauf durch das Rechenzentrum 14 Grad warm wieder in den See zurückleiten“, berichtet Technologiechef André Oppermann. Der Lohn für den Aufwand: ein PUE-Wert von 1,1.

Derzeit befindet sich das Rechenzentrum im Bau. Es soll 12000 Quadratmeter Rackfläche umfassen, ist für 8 kW/qm ausgelegt und soll mehr als 5100 Rechner-Racks Platz bieten. Das Wasser durchströmt Kühlwände auf der kalten Seite der Rechner, die Warmgänge werden eingehaust und die Wärme über eine gestufte Deckenkonstruktion abgeführt. Zwei Wärmetauscher trennen das Seewasser vom internen Kühlwasserkreislauf und diesen vom Luftkreislauf. Nutzen lässt sich dieses Konzept natürlich nur in von der Natur begünstigten Gegenden. Doch von denen gibt es mehr als man denkt. Auf Mauritius beispielsweise wird ein Rechenzentrum mit Wasser aus einer tiefen Meeresströmung gekühlt.