Management-Theorien kann Russell Bishop eigentlich nichts abgewinnen. Was den 63-jährigen Geschäftsführer einer Beratungsfirma interessiert, sind Anwendungsbeispiele und die Wege zu den Ergebnissen. Anfang Januar ist Bishops Managementbuch "Workarounds that Work" erschienen. Bishop ist davon überzeugt, dass es in jedem Unternehmen Hindernisse gibt, im einen mehr, im anderen weniger. Das können zum Beispiel unnötige Prozesse, Widerstände oder sinnlose Meetings sein, die die Angestellten frustrieren und Trägheit verursachen.
Immer wieder erlebt Bishop Mitarbeiter, die mit dem Finger auf andere zeigen anstatt selbst Verantwortung für Hindernisse im Unternehmen zu übernehmen und Abhilfe zu schaffen. Wer das einmal ausprobieren möchte, sollte sich in einem ersten Schritt fragen, mit welchen Maßnahmen man Hindernisse im Job abbauen könnte, die niemand genehmigen oder unterstützen muss.
- So klappt die Zusammenarbeit in der Firma
Damit es im Unternehmen "funktioniert", sollten Führungskräfte einige Regeln befolgen. Stefan Bald stellt sie vor. - Tipp 1
Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mitarbeitergespräche und bereiten Sie sich gut darauf vor. - Tipp 2
Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu; achten Sie auch auf leise Zwischentöne. - Tipp 3
Vereinbaren Sie mit Ihren Mitarbeitern realistische Ziele. - Tipp 4
Erläutern Sie Ihren Mitarbeitern auch, warum das Erreichen der Ziele für das Unternehmen/Ihren Bereich wichtig ist. - Tipp 5
Sprechen Sie mit ihnen auch darüber, wie sie diese erreichen können und welche Schritte hierfür nötig sind. - Tipp 6
Klären Sie mit Ihren Mitarbeitern auch, was sie brauchen, damit sie die vereinbarten Ziele erreichen und die übertragenen Aufgaben erfüllen können. - Tipp 7
Denken Sie stets daran, dass Sie als Führungskraft für die Leistung Ihrer Mitarbeiter verantwortlich sind. Ihre Leistung wird an der Leistung Ihrer Mitarbeiter gemessen. Setzen Sie diese deshalb so ein, dass sie ihr Potenzial entfalten können. - Tipp 8
Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Ihr Mitarbeiter sich noch auf dem richtigen Weg zum Erreichen der (Zwischen-)Ziele befinden. - Tipp 9
Würdigen Sie die Leistung Ihrer Mitarbeiter angemessen. - Tipp 10
Kritisieren Sie ein registriertes Fehlverhalten zeitnah, damit sich dieses nicht zu einem Verhaltensmuster verfestigt. - Tipp 11
Äußern Sie Kritik jedoch stets unter vier Augen - speziell wenn sie auch persönliche Verhaltensmuster des Mitarbeiters betrifft. - Tipp 12
Machen Sie Ihren Mitarbeitern nie (finanzielle) Zusagen, von denen Sie nicht sicher wissen, dass Sie diese auch hundertprozentig einhalten können.
In einem zweiten Schritt kann man dann darüber nachdenken, was alles möglich wäre, wenn man dazu die Unterstützung anderer bekommt und wie man andere beeinflussen kann, damit sie einem ihre Unterstützung zusichern. Im dritten Schritt sollte man sich dann überlegen, wie dieser Einfluss einen selbst und das Unternehmen so weit bringt, dass effektiver auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen eingegangen werden kann.
Bishop bringt ein persönliches Beispiel, bei dem einer seiner Mitarbeiter durch persönlichen Einsatz ein Hindernis aus dem Weg räumen konnte: Der Kollege drohte wegen Unwetters eine Maschine zu einem Kundentermin zu verpassen. Anstatt den Termin abzusagen, buchte er mit Eigeninitiative eine neue Maschine und einen Mietwagen und erschien pünktlich zum Meeting.