Wie man IT-Spezialisten garantiert nicht findet

21.06.2007
Die Visa-Vergabe für ausländische IT-Fachkräfte wird in den USA kontrovers diskutiert: Unternehmen möchten den Druck vom Kessel nehmen, während IT-Spezialisten verhindern wollen, dass "billige Ausländer" ihre Jobs übernehmen. Ein Video bringt Licht ins Dunkel.

Die amerikanische Hightech-Industrie ist stets daran interessiert, möglichst viele Fachkräfte im Ausland rekrutieren zu können. Ihre Rechnung ist simpel: Steigt das Angebot an IT-Spezialisten, sinkt automatisch der Preis für die Arbeitsleistung. US-Programmierer und IT-Experten tragen hingegen Sorge, dass ihre Arbeitsplätze mit billigen Fachkräften aus dem Ausland besetzt werden. Zwischen beiden Stühlen befindet sich die US-Bürokratie, die pro Jahr nur eine gewisse Anzahl von Visa (H-1B) bewilligt und hierbei auf einem schmalen Grat der gegensätzlichen Interessen wandert.

Erklärter Gegner einer allzu freizügigen Visa-Regelung ist die "Programmers Guild", eine Interessenvertretung amerikanischer IT-Profis. Die Organisation hat nun die Auseinandersetzung um eine multimediale Note bereichert und ein Video bei YouTube veröffentlicht, das interessante Einblicke in die Arbeit amerikanischer Personalabteilungen gewährt: Zentrale Frage des Filmchens: "Wie suche ich nach Mitarbeitern, ohne sie zu finden?" In dem Video erklärt ein Rechtsberater auf einem Workshop, was Personaler in den USA unternehmen müssen, um bei ihrer "Suche" zumindest rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Wenn in den USA kein qualifizierter Kandidat für eine vakante Stelle gefunden wird, kann das Unternehmen im Ausland suchen. Die vergeblichen Bemühungen müssen vom Unternehmen nachgewiesen werden. "Unser eindeutiges Ziel ist es", so der Rechtsanwalt auf dem Seminar, "keinen geeigneten oder interessierten US-Kandidaten zu finden". (ajf)