Wie man gute Mitarbeiter bindet

07.03.2005
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Um Mitarbeiter zum ökonomischen Denken zu bewegen, hat Schwanengel ein Beteiligungsmodell entwickelt, das dort beginnt, wo andere den Kopf einziehen: nämlich bei der Verantwortung, die jeder Beschäftigte für das Gesamtergebnis der Firma trägt. "Wenn du den Gewinn steigern hilfst", spornt er seine Mitarbeiter an, "hat das spürbar positive Auswirkungen auf dein Jahreseinkommen." Je länger man sich für das Unternehmen engagiere, desto höher der Anteil am Gewinn. Der Motivationstrick scheint zu funktionieren: Mitarbeiter, sagt Schwanengel, unterbreiten Vorschläge, um Prozesse zu optimieren, sie zeigen ein hohes Engagement bei der Kundenberatung und bilden sich eifrig fort. Trotz Branchenkrise wächst Consol zweistellig.

Einige Firmen gehen noch weiter: Sie belohnen ihre Mitarbeiter nicht nur, wenn sie Umsatz schaffen oder neue Kunden akquirieren. Prämiert wird auch, wer einen Vortrag vor Kollegen hält, seine Projekterfahrungen in ein Wissens-Management-System einpflegt oder Fachartikel veröffentlicht.

Das bedeutet aber nicht, dass Mitarbeiter nicht trotzdem den Arbeitgeber wechseln. Laut Kienbaum-Beraterin Hunziger sollten Firmen rechtzeitig in Erfahrung bringen, wo abwanderungswillige Mitarbeiter der Schuh drückt, und überzeugend Abhilfe schaffen. Zum Pflichtprogramm zähle aber auch, "ausscheidenden Fach- und Führungskräften freundlich auf den Zahn zu fühlen, weshalb sie sich aus der Firma verabschieden" - um diese Ursachen schleunigst zu beheben.

Firmen sollten ihre Versprechen halten

Die Beispiele zeigen: Erfolg wird bei der Mitarbeiterbindung nur erzielen können, wer nicht nur werbend auf "Brautschau" geht, sondern die Versprechungen im Berufsalltag einlöst. Das gilt gerade für die IT-Branche: Hier ist Innovation und Wettbewerbsfähigkeit untrennbar mit dem Know-how von Fachkräften verknüpft. (hk)