IT-Service-Management

Wie man die IT-Kosten transparent macht

29.05.2012
Von Peter Schweizer
Prozesse lassen sich nicht mit einer Software implementieren. Das erfuhr auch der Logistikspezialist Simon Hegele, als er eine neue Struktur für das Management der IT-Service-Provider einschließlich der internen Leistungsverrechnung einführte.

Wer mehr als 90 Jahre am Markt für kundennahe Logistikdienstleistungen erfolgreich ist, sollte die Anforderungen und Wünsche der Kunden wohl ganz genau kennen. Ein zentraler Erfolgsfaktor beim Logistikdienstleister Simon Hegele sind standardisierte und nachvollziebare Prozesse. Selbstverständlich gehört dazu auch ein wettbewerbsfähiges Preis-Leistungsverhältnis, und dazu muss das Unternehmen seine Kosten zu jeder Zeit im Griff haben.

Warum eine Änderung notwendig war

Logistik-Center von Simon Hegele in Karlsdorf
Logistik-Center von Simon Hegele in Karlsdorf
Foto: Simon Hegele

Um auf der IT-Seite Anreize für mehr Transparenz und Kostenbewusstsein zu schaffen, beschloss Simon Hegele, eine interne IT-Kosten- und Leistungsverrechnung einzuführen. Wie notwendig dieser Schritt war, wurde deutlich, als die Ausstattung mit Arbeitsplatzrechnern von Kauf auf Leasing umgestellt wurde. Gekauft hatten die Fachabteilungen die Geräte auf ihre Kostenstellen. Änderte sich die Kostenstelle oder auch der Gerätestandort, musste das eigentlich an die zentrale IT gemeldet werden. Weil es dafür aber keinen Anreiz gab, blieb die Meldung oft aus.

Im Leasing-Modell sorgte das für Probleme: Lief der Vertrag aus, ging das große Suchen los. Zudem erfolgten Antrag und Genehmigung für ein neues Gerät bis dato auf dem Papierweg, ließen sich also nur schwer nachvollziehen.

Worauf das Projekt abzielte

Innerhalb des Projekts sollte sich die IT von reaktiven "Feuerwehr" IT zum proaktiven Service-Provider wandeln. Oder wie Joachim Benz, Leiter Zentrale Service Bereiche IT und Innovation bei Simon Hegele, es formuliert: "Unser Ziel war es schlicht und einfach, Licht in die Black Box IT zu bringen."

Projektsteckbrief

Projektart: Einführung eines Service-Management-Systems mit interner Leistungsverrechnung;

Branche: Logistik-Dienstleister;

Zeitrahmen: Projektstart im April 2011, Implementierung bis Oktober 2011.

Produkte: Lösung von Matrix42:

Dienstleister: Consulting4IT, Waldbrunn;

Projektziel: Transparente IT-Kosten;

Erfolg: bereits 25.000 IT-Services über das System verbucht.

Nächster Schritt: Integration des Berechtigungs-Managements (Active Directory);

Ansprechpartner: Joachim Benz, Simon Hegele.

Zum Projektumfang gehörte zunächst eine klare Definition der zu erbringenden IT-Services mit transparenten Preisen für etwa 1.500 Endanwender. In diesem Kontext sollte jeder dieser internen Kunden mit Hilfe von Kontoauszügen einen aktuellen Überblick über den Status seiner Serviceanträge bekommen. Erstmals sollte neben der Beantragung von IT-Services auch die Rückgabe nicht mehr benötigter Services möglich sein.