IT intim - Die Sorgen der CIOs

Wie man das Infrastrukturbudget entlastet

06.04.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sie wurden in der letzten Zeit wenig auf Veranstaltungen oder in der Presse gesehen. Was hat Sie denn davon abgehalten?
Rainer Ostermeyer, GfK
Rainer Ostermeyer, GfK
Foto: Rainer Ostermeyer

Wir hatten und haben noch alle Hände voll zu tun mit unserem Projekt "moveIT". Es betrifft die Konsolidierung, Standardisierung und Optimierung unserer gesamten IT-Infrastruktur. Begonnen haben wir damit schon vor der Krise, also im Frühjahr 2008. Ende des laufenden Jahres soll das Vorhaben beendet sein. In diesem Rahmen stellen wir unsere IT-Organisation neu auf. Wir haben global 120 Gesellschaften, die derzeit noch zu einem großen Teil eigene IT-Infrastrukturen betreiben. Künftig werden Infrastrukturservices lediglich an drei Orten erbracht: hauptsächlich in Nürnberg, aber auch in den USA und Malaysia. Diese Datacenter sorgen unter anderem für Shared Services wie den Exchange-Betrieb oder den Helpdesk, der nach dem Follow-the-sun-Prinzip rund um die Uhr erreichbar sein wird. Ebenso werden alle wesentlichen Business-Applikationen der GfK in diesen Datacenters gehostet. Für diese weltweiten Services bauen wir gerade ein leistungsfähiges globales Datennetz auf.

Das Projekt schließt auch eine maximale Virtualisierung und Standardisierung der Infrastrukturkomponenten ein, also von PCs, Netzwerken, Servern etc. Wir wollen uns dabei nur noch auf wenige Lieferanten konzentrieren. Darüber hinaus überprüfen wir alle Outsourcing-Verträge - mit dem Ziel, die Services womöglich preisgünstiger selbst zu erbringen.

Die IT-Organisation selbst wird global ausgerichtet sein. Statt lokaler Verantwortlichkeiten mit räumlich konzentrierten Teams gibt es künftig weltweit erbrachte Services, für die virtuelle, international besetzte Teams zuständig sind - auch wenn diese Dienste zentral in der "Global IT" koordiniert werden und der Schwerpunkt dieser Teams sicher am Datacenter-Standort Nürnberg liegen wird.

Tatsächlich habe ich in den vergangenen beiden Jahren viel von meiner Energie auf dieses Vorhaben verwendet. Aber die Mühe wird sich mit Sicherheit auszahlen. Wir zielen darauf ab, unser derzeit 100 Millionen Euro betragendes Infrastrukturbudget ab 2011 um 15 bis 20 Prozent zu entlasten.