Das Standard-Betriebssystem für die Apple-Produkte iPhone, iPad, iPod Touch und der jüngeren Variante des Apple TV ist gerade einmal fünf Jahre auf dem Markt. Mit Fug und Recht darf Apple diese Produkte und das dahintersteckende Betriebssystem iOS als einen vollen Erfolg werten. Während Wettbewerber Microsoft versuchte, die bekannten Techniken von Windows möglichst 1:1 auch auf mobile Geräte zu bringen, gelang Apple mit einer speziellen Betriebssystemsvariante der Durchbruch für die breite Masse mobiler Devices.
Ursprünglich erschien das genau wie Android grundsätzlich auf Unix basierende System als "iPhone OS" zusammen mit dem neu vorgestellten iPhone im Jahre 2007. Die Umbenennung in iOS folgte 2010. Dazu musste zunächst einmal der Markenname von Cisco lizenziert werden: Die Firma nutzt das sogenannte "Internetwork Operating System" (IOS) für Switches und Router. Es handelt sich dabei jedoch lediglich um eine reine "Namensgleichheit"; beide Betriebssysteme haben ansonsten nichts miteinander zu tun.
Mobile Betriebssysteme: Der große Unterschied
Der größte Unterschied von iOS im Vergleich zu den damals erfolgreichen Mobilbetriebssystemen wie "Windows Mobile 6.x" oder "Symbian" besteht darin, dass Apple als monopolistischer Anbieter von Programmen fungiert. Software, im Apple-Jargon nun als "Apps" bezeichnet, kann der Benutzer nur über den AppStore beziehen. Ein Download von Software über die Web-Seiten der verschiedenen Dritt-Anbieter, wie er beispielsweise auch unter OS X noch möglich ist, gehört bei den Systemen unter iOS der Vergangenheit an.
Gleichzeitig wies Apple die Software-Entwickler an, ein Geheimhaltungsabkommen zu unterzeichnen und eine Art Mitgliedsbeitrag zu entrichten, um die Softwareplattform nutzen zu können. Es versteht sich beinahe von selbst, dass Apple bei jeder über den AppStore heruntergeladenen und gekauften Software einen Obolus für sich selbst einbehält. Eine gänzlich neue Strategie der Softwarevermarktung für die ausschließlich von Apple angebotenen Geräte.
- Wie iOs sicher wird
Um den scharfen Krallen von "Talking Tom" zu entkommen, lesen Sie unsere Tipps... - Eingeschränkt
Moderne Oberfläche, beliebtes Gerät – das iPhone von Apple: Der Benutzer kann vorinstallierte Apps wie "Wetter" und "Aktien" aber leider nicht selbst entfernen. Hersteller Apple kann hingegen im Bedarfsfall Apps automatisch deinstallieren. - Doppelsperre
Die wichtigsten Sicherheitseinstellungen unter iOS: die "Automatische Sperre" des Geräts und die "Code-Sperre". Mit ihrer Hilfe können unberechtigte Personen davon abgehalten werden, Zugriff auf die Daten zu bekommen. - WLAN aus!
Wer kein WLAN benötigt, sollte tunlichst die "Wi-Fi-Verbindung" ausschalten: Das verlängert nicht nur die Akkuleistung sondern senkt auch das Sicherheitsrisiko. - Sparsam mit den Apps
Ein weiterer wichtiger Tipp: Ungenutzte Applikationen sollten stets deinstalliert werden, das spart Speicherplatz und verringert das Risiko. Sobald Apple ein Update bereitstellt, sollte dieses zudem zügig installiert werden. - Update-Service
Der Update-Service für Apps macht es dem Benutzer wahrlich leicht – dieser sollte genutzt werden: Die Wahrscheinlichkeit unter iOS Opfer einer "Re-Packing"-App zu werden ist sehr gering. - Passwort please
Ein Vorteil in Bezug auf die Sicherheit: Einschränkungen auf dem iPhone stellen sicher, dass Funktionen nur durch Eingabe des Codes ausgeführt werden können. - Spielend sicher?
Ein typisches "Apple-Problem": Antivirus-Programme für iOS gibt es nicht – wer im Store danach sucht, findet lediglich Spiele. - Teurer Kater
Ein echter Angriff auf die iOS-Welt: Die Werbeeinblendungen von "Talking Tom" bestanden mitunter kostenpflichtige Abos oder 0900-Rufnummern und zeigten, dass auch dieses System kompromittiert werden kann - Risikoverwaltung
Wichtig in professionellen Umgebungen, in denen mobile Geräte zum Einsatz kommen: Der zentrale Blick auf die installierten Programme der Geräte zeigt mögliche Gefahren. - MDM
Das sogenannte Mobile Device Management (MDM): Mit Hilfe dieser Technik können IT-Administratoren die Sicherheitseinstellungen von Smartphones zentral steuern.
Mitunter finden sich einige wenige Stimmen, die dieser Variante der Softwarelieferung im Sinne einer verbesserten Sicherheit etwas abgewinnen können. Im Vergleich zum eher unbewachten Market von Googles Android geht es bei Apple tatsächlich etwas geordneter und gesitteter zu. Allerdings konterkariert die Tatsache, dass Apple über einen Befehl gezielt Apps von den Geräten der Benutzer wieder löschen kann und gleichzeitig das Löschen der vorinstallierten Apps wie "Aktien" oder "Wetter" wirkungsvoll verhindert, den Eindruck eines "offenen und flexiblen" Systems doch sehr deutlich.
Zusammengefasst betrachtete der verstorbene Steve Jobs diese Möglichkeiten und Restriktionen beim Apple-Betriebssystem als wirkungsvolle Maßnahmen gegen Schadsoftware. Dabei bleibt aber außen vor, dass es nicht nur die digitalen Schädlinge alleine sind, die dem Benutzer das Leben schwer machen können. Es zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass die Designer und Produktentwickler von Apple einige auch sicherheitsrelevante Dinge unberücksichtigt gelassen haben.