First Look

Wie gut ist Microsoft SharePoint 2013?

10.02.2014
Von Boris Ovcak

Web-Design ohne SharePoint-Kenntnisse

Mussten Design-Layouts für SharePoint bislang über entsprechende Entwickler-Tools wie Visual Studio bereitgestellt werden, so ermöglicht SharePoint 2013 die aus anderen Web Content Management Systemen bekannte Trennung von Layout, Funktionalität und Inhalten. Web Designer können Layouts in ihren gewohnten Umgebungen wie etwa Dreamweaver oder Microsoft Expression bereitstellen; Entwickler oder Administratoren importieren diese anschließend mittels des neuen Design Managers nach SharePoint und können hier schrittweise automatisiert Masterpages und Page Layouts erzeugen lassen. Der Aufwand für das Bereitstellen von professionellen Layouts wird somit drastisch reduziert und Web Designer sowie SharePoint-Entwickler können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Professionelle WCM-Funktionen in SharePoint 2013

Navigation auf Basis von Metadaten.
Navigation auf Basis von Metadaten.
Foto: Campana & Schott

Darüber hinaus verbesserte Microsoft das Bereitstellen von Inhalten in WCM-Szenarien (Web Content Management) sowohl im Detail als auch in grundlegenden Aspekten. Redakteure werden sich freuen, dass die Inhaltsübernahme von Word nach SharePoint nun auch Formatierungen wie etwa Überschriftenformate unterstützt oder im Rahmen des Bilder-Uploads ein automatisiertes Re-Sizing mit Auswahl von Bildsektionen verfügbar ist. Grundlegend neu ist die Entkopplung der Navigation von den eigentlichen Strukturen in SharePoint. Die Navigation lässt sich in SharePoint 2013 anhand der Zuordnung von Inhalten (Webseiten) zu einem oder mehreren Term Stores (hierarchisch gegliederten Metadaten) organisieren. Auch hier bedient sich Microsoft bewährter Konzepte - Web Shops wie Amazon oder eBay arbeiten nach ähnlichem Prinzip.

Für die Inhaltspräsentation nimmt die Search-Funktionalität in SharePoint 2013 eine zentrale Rolle ein. Sie entkoppelt die Inhalte von den Strukturen, in denen diese in SharePoint gespeichert sind und stellt sie in einem zentralen Index bereit, katalogisiert und mit den beschreibenden Meta-Daten. Auf diese Weise können Inhalte dynamisch und Site-Collection-übergreifend dargestellt werden. Um zeitliche Verzögerungen im Rahmen der Index-Bereitstellung zu umgehen, wurde die Search Engine angepasst. Arbeitete sie in SharePoint 2010 noch mit periodischen oder manuell angestoßenen Crawls, so können diese in SharePoint 2013 auch kontinuierlich ablaufen.

Im Video: Sharepoint 2013 - Teamwebsite und Aufbau

SharePoint 2013 zeigt, dass es Microsoft mit dessen Positionierung unter anderem als WCM-System für Internetauftritte ernst meint: Neben den bereits genannten Verbesserungen im Bereich Inhaltsbereitstellung und -darstellung bietet die neue Version die Möglichkeit, klare URLs für die jeweilige Webseite festzulegen. Auch für Suchmaschinen wie Bing oder Google relevante Parameter lassen sich nun im Standard konfigurieren (SEO).