Wie gut ist Exchange?

11.05.2010
Ein Bericht über Collaboration-Tools und Microsoft Exchange sorgte für eine kontroverse Diskussion in der Xing-Gruppe CW-Leser.

Ausgangspunkt der Auseinandersetzung war ein kritischer Absatz von CW-Autor Andrej Radonic im Artikel "Es muss nicht immer Exchange sein". Radonic beschreibt das Microsoft-Produkt unter anderem als ressourcenhungrig und schwer zu administrieren. Ferner zwinge der Softwarekonzern die Benutzer mit seiner Lizenzpolitik zu regelmäßigen Updates. Microsoft erklärte daraufhin gegenüber der Redaktion, Exchange sei missverständlich und einseitig beschrieben worden. Als CW-Chefredakteur Heinrich Vaske die Xing-Gruppe CW-Leser um Meinungen bat, ließen die Kommentare nicht lange auf sich warten.

"Unabhängig von einer Bewertung der Aussagen in Herrn Radonics Artikel finde ich Microsofts Verhalten ziemlich lächerlich", schrieb CW-Leser Christian Kaiser vom Berliner Systemhaus on line Datensysteme. "Eines der wesentlichen Elemente in der PR-Strategie dieses Unternehmens ist das Prinzip FUD (Fear, Uncertainty and Doubt)." Ein gutes Beispiel dafür seien die gerade erhobenen Vorwürfe, Googles Android-Plattform verstoße gegen Patente Microsofts. Kaiser: "Ich hoffe, dass die COMPUTERWOCHE auch in Zukunft über Alternativen zu den Produkten der ‚ÄöBig Player‚Äô berichtet. Die IT-Welt braucht mehr Wettbewerb und Wahlmöglichkeiten."

Das wiederum rief CW-Leser Sven Erik Matzen vom IT-Dienstleister SDX AG aus Frankfurt am Main auf den Plan. "Ich kann die Bewertung so nicht wirklich nachvollziehen – weder die des Autors noch die von Herrn Kaiser", schreibt er in seinem Posting: "Ich habe selbst mehrere Jahre lang einen Exchange-Server betreut (als Teil eines Windows-Firmennetzes). Andere Protokolle als MAPI werden durchaus unterstützt. Der Ressourcenverbrauch hielt sich sehr in Grenzen – ebenfalls die Komplexität der Administration."

Matzen, ein ausgewiesener Microsoft-Experte, führt eine Reihe weiterer Punkte an und kommt zu dem Schluss: "Exchange mit solchen Argumenten zu zerreißen ist ein Offenbarungseid. Wenn man jemandem auf die Füße treten will, dann sollte man sich auf Argumente stützen, die nicht diskutierbar sind – oder ganz einfach sagen, dass man nur quelloffene Software akzeptiert." (wh)

Lesen Sie die ganze Diskussion auf:

www.xing.com/net/cwleser