SOA im Bundesamt

Wie geschaffen für den Föderalismus

16.12.2008
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

"Beim Thema Migration und Integration sind alle Ebenen von Kommunen und Landkreisen über die Länder bis zum Bund, aber auch private Bildungsanbieter vertreten," berichtet Kausik Munsi, Leiter der Software-Entwicklung beim BAMF, "man trifft auf alle erdenklichen IT-Systeme: vom uralten 486er bis zur modernsten Datentechnik ist das Spektrum unglaublich groß". Eine Vielzahl von Systemen muss in übergreifenden Prozessen zusammenarbeiten.

SOA ist Technologie für den Föderalismus

Neben der Bandbreite an IT-Systemen gab es für die IT-Fachleute aber auch eine weitere Besonderheit zu berücksichtigen: das föderale System in Deutschland mit den landesspezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen. Da das Eingreifen in die IT-Struktur der Bundesländer unmöglich ist, musste eine passende IT-Lösung daher vor allem diese föderalen Strukturen berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund erwies sich die Entwicklung einer Service-orientierten Architektur (SOA) als ideal. So wurden für sämtliche technischen Vorgänge Bausteine entwickelt und eingeklinkt, die zu den unterschiedlichen Prozessen und Standards passten. "Diese SOA-Philosophie als Konzeptvorstellung und Technologie zugleich - das macht ja den Charme der SOA aus," betont Thomas Kreitschmann, Referatsleiter aus dem IT-Bereich den Nutzen für das federführende Bundesamt.

Kein Prozess und kein Modul ist strikt vorgeschrieben, alle einzelnen Bausteine sind frei wählbar. So kann jede Ausländerbehörde und jeder Kursträger die Bausteine auswählen, die jeweils passen. Für alle beteiligten Stellen ist das geradezu ideal. Thomas Kreitschmann bringt die Vorteile auf den Punkt: "SOA ist die Technologie für den Föderalismus".

Herausforderung Sicherheit und Datenschutz

Neben der Föderalismusfrage stellte sich als weitere Herausforderung die Frage nach der Sicherheit. Immerhin laufen viele Module bei anderen Behörden oder Unternehmen, wo nicht vorhersehbar war, wie sicherheitsbewusst sich die Mitarbeiter im Umgang mit den Daten zeigen. Und das bei unterschiedlichen Lokationen mit unterschiedlichen Rechnern auf unterschiedlichen Plattformen. So war klar, dass bestimmte Sicherheitsmodule einzubauen wären.