Ratgeber SOA

Wie geht Release-Management in der SOA?

16.12.2011
Von Dr. Michel Alessandrini

Eine Website für jeden Service

Für externe Stakeholder sollten die Informationen separat bereitgestellt werden. Dafür eignet sich am besten eine Web-Seite, die jeweils einen Service oder Geschäftsprozess präsentiert. Inhalte sind dann die funktionale Beschreibung, die Erläuterung der Schnittstelle, die Nutzungsbedingungen, der URI (Unified Resource Identifier), die Schnittstellenbeschreibung (zum Beispiel eine WSDL), die Release-Notes und eine Traceability-Matrix, welche die Abhängigkeiten verdeutlich. Auch die fix geplanten Änderungen mit ihren Terminen sollten dort aufgeführt und erläutert werden. Zu pflegen sind diese Informationen durch den Release-Manager und den Service-Provider.

Die geplanten Releases müssen eingehalten werdne; kurzfristige Änderungen sollten grundsätzlich nicht möglich sein. Dies widerspricht allerdings dem SOA-Paradigma, weil es eine kurze Time-to-Market verhindert. Deshalb besteht auch weiterhin die Möglichkeit, zusätzlich zu den regulären Ausnahme-Releases aufzusetzen. Sie sollten allerdings tatsächlich die Ausnahme bleiben und nur in wichtigen Fällen - wie kurzfristigen gesetzlichen Änderungen - zum Einsatz kommen. Das Release-Risiko und der organisatorische Aufwand eines Exceptional Realease sind hoch, weshalb der Projekt-Manager die Wirtschaftlichkeit genau betrachten sollte.

Der Release-Manager im Zentrum

Der Release-Manager hat die Aufgabe, Qualität und Stabilität des Release sicherzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er alle relevanten Tätigkeiten überwachen sowie die Verfügbarkeit der Release-Artefakte (zum Beispiel Software- und Dokumentationslieferungen) sicherstellen.

Die hohe Komplexität, die Anzahl der involvierten Services und der Stakeholder, die vielen verschiedenen technischen Plattformen und die unterschiedlichen Programmiersprachen machen oft ein größeres Team erforderlich. Damit rückt der Release-Manager mehr in die Position eines Koordinators und Vermittlers. Er stellt die Kontakte zwischen Stakeholdern her und moderiert bei Konflikten. Soziale Kompetenzen bekommen in dieser Position - neben gesteigerten Projekt-Management-Fähigkeiten - einen hohen Stellenwert.