Wie Entwickler durch Podcasts lernen

25.08.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.
Frank Westphal, Tonabnehmer: "Da die Schlagzahl in der Softwareentwicklung deutlich zugelegt hat, bleibt man nur durch ständige Weiterbildung im Geschäft."
Frank Westphal, Tonabnehmer: "Da die Schlagzahl in der Softwareentwicklung deutlich zugelegt hat, bleibt man nur durch ständige Weiterbildung im Geschäft."

Westphal ist in der Szene als "Extreme Programmer" und "Web 2.0 Technologist" bekannt. Er tritt auf Java-Konferenzen wie der JAX auf und coacht internationale Entwicklungsprojekte. "Studien zufolge liest ein Softwareentwickler lediglich ein Buch pro Jahr", ärgert sich der Hamburger. Aus diesem Lernengpass könnte Podcasting viele Programmierer befreien, auch als Alternative zur Lektüre oder dem Besuch eines Trainings. "Da die Schlagzahl in der Softwareentwicklung deutlich zugelegt hat, bleibt man nur durch ständige Weiterbildung im Geschäft", warnt Westphal, der seinen Podcast ein "kreatives Ablassventil" nennt.

Die Grenzen des informellen Lernens

Lernen mit Podcasts ist Umfragen zufolge nicht nur in der Entwicklerszene im Kommen. Vier von fünf Experten, die das Essener Institut für Medien- und Kompetenzforschung (MMB) befragte, erwarten eine steigende Akzeptanz in der beruflichen Weiterbildung. Dass Podcasting fürs Lernen keine Eintagsfliege ist, glaubt auch Matthias Scheidl, Senior Consultant beim Münchner IT-Dienstleister Beck et al. Services GmbH. In seinen Augen wird herkömmliches zunehmend durch informelles Lernen abgelöst: "Die Entwicklung geht klar zum Lernen im Netzwerk. Man will sein Wissen an andere weitergeben."