ERP und Middleware

Wie die Eidgenossen SAP Netweaver nutzen

12.08.2009
Von RAAD Research
Raad Research zufolge haben SAP-Kunden in der Schweiz haben modernere Installationen als Anwender in Deutschland. Allerdings hinkt der Produktiveinsatz der NetWeaver-Komponenten hinterher.

In der Betrachtung des Einsatzstatus von SAP NetWeaver kann momentan noch unter-schieden werden zwischen dem Einsatz des SAP NetWeaver als Plattform bzw. Betriebsumgebung für SAP ERP und dem produktiven Einsatz einzelner Komponenten aus dem NetWeaver-Portfolio, wobei beides auch häufig parallel erfolgt.
In der Schweiz liegt der Einsatz von SAP NetWeaver insgesamt bei 63% und damit auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland (65%). Allerdings nutzen 29% den SAP NetWeaver allein als Betriebsumgebung für SAP ERP und haben keine weitere NetWeaver-Komponente produktiv. Zwei Prozent nutzen ausschließlich den NetWeaver ohne bereits auf SAP ERP migriert zu sein, ein Wert der in Deutschland mit 8% höher ist. Insgesamt hinkt der Produktiveinsatz des NetWeaver ein wenig dem ERP-Einsatz hinterher. Dieses Ergebnis ergab eine Umfrage bei mehr als 200 IT-Verantwortlichen von SAP-Bestandskunden im April dieses Jahres in der Schweiz.

SAP Netweaver 7.0 dominiert

Foto: RAAD Research

In den Unternehmen, die die NetWeaver-Plattform der SAP einsetzen, ist zumeist das Release 7.0 produktiv, wobei Neueinführungen in der Regel direkt auf 7.1 gehen. Unternehmen, die den NetWeaver produktiv nutzen, setzen in diesem Umfeld am häufigsten auf die Komponenten BI (21%), Portal (19%) und XI (18%). Eine ähnliche Reihenfolge findet sich auch bei den SAP-Bestandskunden in Deutschland und Österreich. Erstaunlich ist, dass die weiteren Komponenten kaum genannt wurden. Offenbar ist die Funktionalität, die aus der Business Suite in den NetWeaver „gezogen“ wurde, im Hinblick auf die aktive Nutzung des NetWeavers momentan noch der stärkste Treiber.
Mehr als ein Drittel der Unternehmen (37%) hat noch keinerlei Erfahrungen mit dem SAP NetWeaver gemacht und setzt bisher auch noch nicht auf SAP ERP. Im Rahmen der von SAP forcierten Einführung eines neuen Supportmodells „Enterprise Support“, spielt der Solution Manager als Komponente des NetWeaver eine zentrale Rolle. Dadurch, dass insgesamt noch ein Drittel der Unternehmen den NetWeaver gar nicht nutzt, können auch bei weitem nicht alle Unternehmen in vollem Umfang von der Einführung des Enterprise Support profitieren. Für mehr als ein Drittel der Kunden fällt ein wichtiger Mehrwert weg und damit wird es sicherlich noch schwerer sein, das neue Supportmodell im Markt weitflächig und positiv zu positionieren. Aber auch in dieser Gruppe wird nachgeholt. So planten zum Zeitpunkt der Befragung – trotz Wirtschaftskrise und Enterprise Support-Streit - etwa zwei Prozent aller Unternehmen die Einführung von SAP NetWeaver – mehr als fünf Prozent der verbliebenen Nicht-NetWeaver-Kunden.

Weitere aktuelle Informationen unter anderem zum Thema SAP NetWeaver finden Sie in der RAAD-Studie: "SAP-Markt Schweiz - Status und Entwicklungen 2009".

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