Cloud-Datenverlust bei Sidekick

"Wie deppert muss man sein?"

16.10.2009
Von 
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

Doch während sich die einen in ihrem Misstrauen bestätigt fühlen, propagieren andere wiederum einen vernünftigen Umgang mit Daten. "Nicht das Cloud Computing an sich ist unsicher", sagt Professor Stefan Katzenbeisser vom Fachbereich Informatik der TU Darmstadt gegenüber der dpa. Seiner Meinung nach komme es darauf an, wie die Datenspeicherung beim Anbieter umgesetzt werde und ob ein vernünftiges Backup installiert sei. Für Katzenbeisser liegt das "eigentliche Problem im grundsätzlichen Umgang mit der Datenspeicherung." Und wer Daten online auslagert, sollte sich erkundigen, was der Anbieter für die Sicherheit unternehme. Doch selbst die härtesten SLAs helfen wenig, wenn die Daten - aus welchem Grund auch immer - verloren gehen oder ausspioniert werden.

Vertrauen zurückgewinnen

Zwar ist Cloud Computing noch ein relativ junger Markt, doch hat er bereits seine erste Krise zu bestehen. Die Tatsache, dass der aktuelle Vorfall in der Öffentlichkeit so kontrovers diskutiert wird, ist für die Branche eine Chance, das Thema konstruktiv aufzuarbeiten und das verloren gegangene Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Der große Vorteil dabei ist, dass die Anwender nicht "dicht machen", sondern einen konstruktiven Dialog führen und offen sind für technische Weiterentwicklungen. Eine ideale Voraussetzung für die Anbieter, das Vertrauen wieder zurückzugewinnen - vorausgesetzt sie bieten überzeugende Maßnahmen für die Datensicherheit.