Collaboration für den Hormonhaushalt

Wie Corona die Arbeitswelt verändert

16.04.2020
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Anhand der Nutzung von Werkzeugen wie Teams hat Microsoft festgestellt, wie sich die Art und Weise des Arbeitens verändert. Das hat sogar Einfluss auf die Hormone.

Seit dem Ausbruch der Coronakrise hat sich die Art und Weise, wie Menschen arbeiten und miteinander kommunizieren, grundlegend geändert, so die Quintessenz aus dem ersten Bericht des "Work Trend Index" von Microsoft. Der Softwarehersteller hat die Nutzung von Office-Anwendungen wie Microsoft 365 und Collaboration-Tools wie Teams analysiert und daraus Schlüsse gezogen, wie sich sich die Zusammenarbeit und Arbeitsszenarien verändern.

Die Videokonferenz entwickelt sich in Corona-Zeiten zum Standardwerkzeug für Meetings.
Die Videokonferenz entwickelt sich in Corona-Zeiten zum Standardwerkzeug für Meetings.
Foto: Microsoft

Am 31. März haben Microsoft zufolge Menschen weltweit 2,7 Milliarden Minuten in virtuellen Teams-Meetings verbracht – das entspricht einem Zeitraum von über 5100 Jahren. Die Teams-Nutzung hat sich damit seit Mitte März um rund 200 Prozent erhöht. Auffällig dabei ist die Art und Weise, wie das Werkzeug genutzt wird. Microsoft zufolge schalteten die Nutzer die Videofunktion in Teams doppelt so oft an wie vor der Coronakrise. Insgesamt habe sich die Zahl der Videoaufrufe in den vergangenen Wochen verzehnfacht.

Was Teams mit den Hormonen macht

Die stärkere Nutzung der Videofunktion liege daran, dass Augenkontakt und offenbar auch die zumindest suggerierte körperliche Nähe zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin und zu einer Hemmung des Stresshormons Cortisol führe, sagt Fiona Kerr, Gründerin des NeuroTech Instituts an der Universität Adelaide. Immer mehr Anwender zeichnen darüber hinaus Videokonferenzen auf und stellen sie anderen Nutzern zur Verfügung, heißt es im Work Trend Index. Die Zahl der Stream-Videos habe sich im März jede Woche verfünfacht.

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Microsoft beobachtete anhand der Teams-Nutzung außerdem eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Demzufolge sei die durchschnittliche Zeit zwischen dem ersten und dem letzten Einsatz von Teams im März pro Tag um mehr als eine Stunde gestiegen. Das bedeute jedoch nicht, dass die Menschen mehr Stunden pro Tag arbeiteten, sondern dass sie ihre Arbeitszeit flexibler aufteilten.

Microsoft analysiert die Nutzung seiner Tools mithilfe des Dien­stes "Microsoft Graph". Dabei habe der Datenschutz höchste Priorität, beteuert der Konzern. Alle persönlichen Daten und organisationsbezogenen Informationen würden vor der Erstellung von Berichten entfernt.