Retention-Management

Wie bindet man SAP-Berater?

25.09.2008
Von Filiz Schulz

Alternativen zur klassischen Beraterkarriere

Peter Lempp, Capgemini: "Wer in welches Projekt kommt, wird auch nach persönlichen Präferenzen entschieden."
Peter Lempp, Capgemini: "Wer in welches Projekt kommt, wird auch nach persönlichen Präferenzen entschieden."

Bei allen Annehmlichkeiten - SAP-Berater müssen sich auch sicher fühlen im Unternehmen. Durch Fortbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten wird ihnen eine Zukunft in der Firma aufgezeigt. Bei Capgemini, das für die Zukunftsfähigkeit seiner SAP-Jobs zunehmend auf internationale Projekte setzt, gibt es ein eigenes SAP-Karriere-Modell, das nicht nur eine klassische Beraterkarriere zulässt, sondern die Möglichkeiten um eine Vertriebs- oder Fachkarriere erweitert. "Man muss den Mitarbeitern über verschiedene Schritte innerhalb eines Fachbereichs wie Business Intelligence, Supply Chain oder Logistik Perspektiven für eine längerfristige Entwicklung aufzeigen", beschreibt Capgemini-Mann Lempp die Situation.

Auch IDS Scheer hat letztes Jahr mit der Projekt-Management-Laufbahn einen neuen Karriereweg eingeführt. Zudem gilt als interne Vorgabe: "Wo immer es geht, wird den Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, im eigenen Unternehmen weiterzukommen". Dazu dient für SAP-Berater bei Lynx auch die Weiterbildung: "Der Mitarbeiter kann sich in die Richtung bewegen, in der er seine Entwicklungschancen sieht", so Noss, das heißt, er kann sich die Themen der Weiterbildung aussuchen und sich eigenständig in der firmeneigenen Academy fortbilden.

Beim Kerpener IT-Dienstleister Computacenter werden "fortlaufende Aktualisierungen der SAP-Zertifizierungen und Trainings zu neuen Technologien" angeboten, sagt SAP-Profi Rene Stolte. Carsten Dewald, ebenfalls Berater bei Computacenter, ergänzt: "Es geht nicht immer nur um Standard-Trainings, sondern auch um Bootcamps mit Leuten, die in dem gefragten Thema schon Erfahrung haben." Auch Bebit bietet ein umfangreiches SAP-Trainingsangebot an - von zweitägigen Fortbildungen bis hin zu 18-monatigen Trainee-Programmen.

Keine leeren Versprechungen

Es gibt kein Pauschalrezept für das Retention-Management, denn "jeder SAP-Berater hat aufgrund des Alters und des Familienstands unterschiedliche Prioritäten", erklärt Apentia-Manager Breitenfeldt. Er rät, "eine angemessene Gehaltspolitik zu betreiben, den Mitarbeitern zu zeigen, wie sie sich entwickeln können, und keine falschen Versprechungen zu machen". (hk)

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