Fachkräftemangel

Wie angelt man sich einen IT-Mitarbeiter?

27.07.2010
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

Work-Life-Balance ermöglichen

Die Belegschaft zufrieden zu machen, ist jedoch keine leichte Aufgabe: Die Ansprüche der Deutschen an ihren Beruf steigen stetig. Eine gute Arbeitsplatzkultur hört für sie längst nicht mehr an der Unternehmenstür auf. Zwei von drei Arbeitnehmern fordern eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, so das Ergebnis einer vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten Studie. Neben Terminen, Kundenwünschen und der eigenen Karriereplanung wollen sie für die Familie da sein.

So auch Christian Wenz. Der PPI-Mitarbeiter ist nicht nur IT-Berater, sondern auch Familienvater. Die Entscheidung in Elternzeit zu gehen, wurde von seinem Arbeitgeber begrüßt und unterstützt. "Es lief alles ganz unbürokratisch ab." Vier Monate setzte Christian Wenz aus, danach arbeitete er zunächst für zwei Monate halbtags. "Ich hatte die ganze Zeit ein gutes Gefühl dabei und wusste, dass mich mein Unternehmen danach wieder mit offenen Armen empfangen wird." Seine guten Erfahrungen haben ihn bestärkt: Gerade hat der IT-Berater zum zweiten Mal Elternzeit beantragt.

Das Unternehmen steht den Mitarbeitern dabei auch finanziell zur Seite. PPI bezuschusst beispielsweise die Kinderbetreuung und zahlt den Eltern nach der Geburt des Kindes einen Einmalbetrag von 1000 Euro.

Geringe Mitarbeiterfluktuation

Ein Aufwand, der sich ebenfalls für das Unternehmen auszahlt: Die Fluktuationsrate des Hamburger IT- und Beratungshauses liegt seit Jahren unter zwei Prozent. Zahlreiche Mitarbeiter haben IT-Entwicklungen vom ersten Tag über Jahre hinweg betreut - teilweise bis zum sechzehnten Software-Release. Kunden müssen sich dadurch nicht ständig an neue Ansprechpartner gewöhnen.

"Die Ansprechpartner wechseln eher auf Kundenseite als bei uns", berichtet Vorstand Reher. Sind Mitarbeiter schon lange dabei, verfügen sie außerdem über besonders großes Wissen, von dem andere Teammitglieder profitieren. Dass sich das positiv auf den Erfolg der Projekte auswirkt, weiß Reher aus eigener Erfahrung: "Seit 25 Jahren haben wir keinen einzigen Kunden verloren."

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