Fachkräftemangel

Wie angelt man sich einen IT-Mitarbeiter?

27.07.2010
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

Was Arbeitgeber sexy macht

Neben den Bemühungen um neues Personal dürfen die IT-Betriebe jedoch nicht vergessen, die Arbeitsplatzkultur im eigenen Haus zu pflegen. Denn nur so schaffen sie es, qualifizierte Mitarbeiter langfristig an sich zu binden. "Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es für IT-Unternehmen erfolgsentscheidend, die Arbeitgeberqualitäten in den Fokus zu rücken und auszubauen", rät Sarges von "Hamburgs beste Arbeitgeber". Dafür bieten sich vielfältige Möglichkeiten - von flexiblen Arbeitszeiten über variable Vergütungsregelungen bis hin zu Beratungsangeboten oder individueller Mitarbeiterförderung.

Gemeinsame Karriereplanung

Das IT- und Beratungshaus PPI beispielsweise, das 320 Mitarbeiter beschäftigt (Stand 2009), ist einer der Förderer des neuen Studiengangs in Hamburg. Für die Weiterentwicklung der eigenen Belegschaft setzt das Unternehmen auf so genannte Laufbahnmodelle. Jeder Mitarbeiter erarbeitet mit seinem Vorgesetzten einen Karriereplan, der die persönlichen Entwicklungsziele und die dafür notwendigen Schulungen festlegt. "In regelmäßigen Abständen überprüfen mein Unit-Manager und ich gemeinsam, ob ich die Ziele erreicht habe und wie eine noch bessere Förderung aussehen kann", erklärt IT-Beraterin Ulrike Neemann.

Thomas Reher, Vorstand PPI: "Mitarbeiterzufriedenheit wird vor allem durch ein Arbeitsumfeld gefördert, in dem es partnerschaftlich zugeht und jeder Einzelne mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird".
Thomas Reher, Vorstand PPI: "Mitarbeiterzufriedenheit wird vor allem durch ein Arbeitsumfeld gefördert, in dem es partnerschaftlich zugeht und jeder Einzelne mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird".
Foto: Thomas Reher, Vorstand PPI

Die Maßnahmen müssen dabei laut Vorstand Thomas Reher nicht zwingend viel kosten: "Mitarbeiterzufriedenheit wird vor allem durch ein Arbeitsumfeld gefördert, in dem es partnerschaftlich zugeht und jeder Einzelne mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird". Häufig erzielen auch kleinere Maßnahmen eine große Wirkung. Beispiel Mentorenprogramm: In dem Hamburger Unternehmen bekommt jeder neue Mitarbeiter einen Paten zur Seite gestellt. Er gibt wertvolle Tipps, hilft bei Fragen weiter und erleichtert so den Einstieg in das Unternehmen.