Protestaktionen

Widerstand gegen Jobabbau bei Telefónica O2

20.10.2010
Die Gewerkschaft IG BCE macht Front gegen den geplanten Stellenabbau beim Telekom-Anbieter Telefónica O2 Germany.

Der bayerische Landesbezirkschef der Gewerkschaft, Seppel Kraus, nannte die Einschnitte am Dienstag "ökonomisch falsch, kundenfeindlich und sozial verantwortungslos". Er kündigte Protestaktionen an und forderte das Unternehmen zu Gesprächen mit der Gewerkschaft auf. Dagegen sagte ein Unternehmenssprecher, die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat als Sozialpartner hätten bereits begonnen und verliefen "sehr sachlich und zielorientiert".

Ähnlich äußerte sich die Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrates des Unternehmens, Imke Blumenthal. Aus ihrer Sicht hätte die Unternehmensleitung die Arbeitnehmervertreter zwar deutlich früher über die Pläne informieren müssen, und anfangs sei man in harten Verhandlungen gewesen. Inzwischen gehe man aber "lösungsorientiert aufeinander zu". Ziel der Gespräche sei, die Maßnahmen zum Unternehmensumbau "so sozialverträglich wie möglich zu gestalten", erklärte die GBR-Chefin.

Der Telekom-Anbieter hat kürzlich den Abbau von 1.100 Stellen angekündigt. Beim Zusammenschluss mit dem Internet-Anbieter Hansenet sollen alle Unternehmensbereiche neu organisiert werden. Während der Hansenet-Standort Hamburg erhalten bleiben soll, werden der O2-Standort Verl sowie Büros in Dortmund, Frankfurt, Hannover, Leipzig und Stuttgart aufgelöst. Das Ziel von 5.000 Stellen im Gesamtunternehmen solle möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen, hieß es. Derzeit kommen Telefónica O2 Germany und Hansenet zusammen auf rund 6.700 Arbeitsplätze.

IG-BCE-Landesbezirksleiter Kraus erklärte, das Unternehmen sei wirtschaftlich gesund, es bestehe kein Anlass für die Einschnitte. Auch sei unklar, wie mit einer so massiv reduzierten Belegschaft der hohe Standard im Servicebereich gehalten werden solle. (dpa/ajf)