Widersprüche über Nachfrage nach 3090

04.12.1987

Europa ist die High-End-Baureihe der IBM, die 3090, ein Rener. Das behauptet jedanfalls Michael Armstrong, Präsident und Generaldirektor des EuropaHeadquarters von Big Blue."Wenn wir bloß mehr produyieren könnten, dann könnten wir auch mehr ausliefern", vertraute der IBM-Manager der "Wall Street Journal Europe"an.

Während also in den EG-Staaten für den Konzern offenbar die Lage überhaupt nicht besser sein könnte und Armstrong gar von Liefer-Engpässen spricht, dringt über den Atlantik eine dieser Aussage diametral zuwiderlaufende

Nachricht. Big Blue versuche mit Gewalt, noch im vierten Quartal möglichst viele neue Sierra-Modelle bei den Anwendern zu installieren. Dies habe zu einem gewaltigen Überschuß an gebrauchten Rechnern geführt und den Preisrutsch beschelunigt, berichtet die COMPUTERWORLD. Die Kunden bräuchten teilweise erst nach vier Monaten die Rechnung zu bezahlen, wenn sie nur sofort die Hardware nähmen. Leasingunternehmen fürchten bereits, auf großen Beständen "alter" Rechner sitzenzubleiben.

Warum Armonk aber den Verkauf über den Preis so forciert, wenn sich doch die Europäer so um die Maschinen reißen, bleibt wohl das Geheimnis von Big Blue überstehen die Computer den Transport über den Großen Teich etwa nich?

ujf