Westeuropaeischer Markt waechst um 70 Prozent IBM bleibt Spitzenreiter bei massiv-parallelen Systemen

08.12.1995

MUENCHEN (IDG) - Nach einer Studie der International Data Corp. (IDC) waechst heuer der Markt fuer massiv-parallele Systeme in Westeuropa um siebzig Prozent auf 460 Millionen Dollar. Beeintraechtigt wird der Einsatz dieser leistungsfaehigen Hardware aber immer noch durch den Mangel an speziell dafuer angepasster Software.

Massively-Parallel-Processor-(MPP)-Technologie erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei technischen und kaufmaennischen Loesungen. Massiv-parallele Systeme eignen sich besonders als Video-Server und fuer Einsatzgebiete rund um das Data-Warehousing wie Data-Mining und Decision Support.

Der von IDC fuer das laufende Jahr auf 460 Millionen Dollar geschaetzte westeuropaeische Markt zersplittert sich auf viele Anbieter. Marktfuehrer IBM kommt mit 75 Millionen Dollar gerade auf sechzehn Prozent des Gesamtumsatzes, auf die fuehrenden sieben Anbieter zusammen entfaellt weniger als die Haelfte des Geschaefts.

Im Gegensatz zum symmetrischen Multiprocessing (SMP), das Speicher, Prozesse des Betriebssystems und Anwendungen auf mehrere CPUs verteilt, teilen MPP-Architekturen jedem Prozessor Arbeitsspeicher und Software getrennt zu. Deshalb kann bei massiv- parallelen Systemen jeder Prozessor relativ unabhaengig agieren und muss nicht staendig auf den System-Bus zugreifen, der sich bei SMP- Rechnern als Flaschenhals bemerkbar machen kann.

Die Geschaeftserwartungen bei MPP-Rechnern werden getruebt durch den Mangel an speziell fuer diese Systeme entwickelter Software. Nur diese kann die enorme Rechenleistung von MPP-Maschinen ausreizen. Weil sie nicht in ausreichendem Masse vorhanden ist, erwarten die Analysten von IDC, dass sich bei der Parallelverarbeitung eine Mischform aus beiden Technologien durchsetzen wird. Dabei sollen Prozessoren aus MPP-Systemen zu Clustern von SMP-Rechnern zusammengefasst werden