Kommentar

Westernacher ist nicht nur Opfer

20.10.2000

Arnd Westernacher macht es sich leicht: IBM habe ihn in den Ruin getrieben. Doch so recht wollen die Zahlen zu dieser Darstellung nicht passen. Nach eigenem Bekunden hat das Unternehmen in den letzten Jahren immer Gewinn gemacht - bei rund 42 Millionen Mark Umsatz im Jahr 1999. Es ist nicht zu glauben, dass dann vier Millionen Mark unerwartete Aufwände es in den Bankrott treiben, selbst wenn Verluste durch unterbliebene Verkäufe hinzukommen. Das gilt um so mehr, als sich IBM in der Vergangenheit gegenüber Geschäftspartnern eher kulant gezeigt hat. Doch IBM, die die wahren Hintergründe kennen müsste, schweigt - und nimmt dabei in Kauf, dass die im Raum stehenden Vorwürfe die anderen Geschäftspartner nachhaltig verunsichern. Denn zumindest in einem Punkt scheint Westernacher Recht zu haben: Der I-Linie-Code war schlecht. Darin sind sind sich Kunden und Geschäftspartner der Karlsruher einig.

Martin Ottomeier