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Western Digital produziert wieder Server-Platten

11.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Western Digital bringt erstmals nach drei Jahren wieder eine Festplatten-Reihe für Server und Speichersysteme auf den Markt. Das erste unter dem Label "Raptor" erscheinende Modell bietet 36 Gigabyte Speicherplatz und unterstützt die Serial-ATA-Schnittstelle. Dabei dreht sie mit 10.000 Umdrehungen pro Minute. Für den schnellen Datenzugriff von 5,2 Millisekunden soll außerdem ein Platten-Cache von acht Megabyte sorgen. Zum Vergleich: Das für den Einsatz in PCs gebaute Top-Modell des Herstellers, "Caviar", bietet zwar eine Kapazität von 200 Gigabyte, jedoch nur 7200 Umdrehungen pro Minute und einen Zwischenspeicher von zwei Megabyte. Der Hersteller garantiert für die Raptor zudem eine hohe, nur bei teuren SCSI-Platten übliche Ausfallsicherheit. Die MTBF (Mean Time Between Failures) soll bei 1,2 Millionen Stunden liegen.

Ende 1999 zog sich Western Digital vom Enterprise-Markt zurück. Obwohl der Hersteller im Consumer-Bereich mit der Caviar-Baureihe erfolgreich ist, will er sich wieder stärker auf Highend-Produkte konzentrieren. In diesem Segment seien sowohl Endkunden als auch Systemhersteller konservativer und würden Komponentenlieferanten weniger oft wechseln, so das Unternehmen.

Mit der Raptor tritt Western Digital gegen Konkurrenten wie Hitachi Global Storage Technologies, Maxtor und Seagate an. In einem Joint Venture mit IBM will zum Beispiel Hitachi im zweiten Quartal 2003 eine Festplatte mit 73 Gigabyte Fassungsvermögen und einer Geschwindigkeit von 15.000 Umdrehungen pro Minute auf den Markt bringen. Western Digital will dagegen mit günstigen Preisen bestehen. Die Raptor soll um 30 Prozent billiger angeboten werden als vergleichbare Produkte. Da Maxtors "Atlas" mit 36 Gigabyte Speicherplatz und 10.000 Umdrehungen pro Minute 300 Dollar kostet, ist mit einem Preis von 200 Dollar für die Festplatte zu rechnen, die noch im Februar auf den Markt kommen soll. (lex)