Werkzeug für mehr Lebensqualität

07.09.2007
Die Integrata-Stiftung vergibt jährlich den mit 10 000 Euro ausgestatteten Dr. Wolfgang-Heilmann Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie.

"Gewinn darf nicht Selbstzweck sein, sondern ist Mittel zum Zweck der Verbesserung der Lebensverhältnisse aller Menschen", so der Honorarprofessor Wolfgang Heilmann. 1964 hatte sich der promovierte Volkswirt als Berater für maschinelle Datenverarbeitung selbständig gemacht. Die von ihm gegründete Integrata entwickelte sich zu einer der führenden Unternehmensberatungen im deutschsprachigen Raum und wurde 1989 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Als die Mehrzahl der Aktionäre 1998 entschied, das Unternehmen an die französische Unilog zu verkaufen, verwendete der Firmengründer den Erlös seiner Anteile als Grundkapital für eine Stiftung.

Die "Integrata-Stiftung für humane Nutzung der Informationstechnologie" wird heute auch durch den Förderverein "Freunde der Integrata-Stiftung" unterstützt. Mit ihrem Budget von jährlich rund 30.000 bis 50.000 Euro vergibt die Stiftung jedes Jahr den "Wolfgang Heilmann-Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie". Außerdem baut sie zurzeit ein Internet-Portal auf, das wissenschaftliche Beiträge und praxisorientierte Vorschläge zur humanen Nutzung der Informationstechnologie enthalten wird.

Unter human versteht Wolfgang Heilmann alles, was für ihn Lebensqualität ausmacht: Gesundheit, Sicherheit, Bildung und Kultur. "Wenige Forscher nehmen sich vor, einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse zu leisten", bedauert der agile 76-Jährige. Er fördert daher Menschen, die konkrete Ideen für die menschenfreundlichere Gestaltung des Alltags umsetzen.

"Humanere Kommunikation" lautete das diesjährige Motto. Überzeugt haben die Jury unter anderem Eduard Heindl und Wolfram Reiners von der A3M AG. Die Integrata-Stiftung zeichnet die beiden Furtwangener Professoren für ihr "Tsunami-Alarmsystem" aus, das es ermöglicht, Bewohner gefährdeter Gebiete rechtzeitig per Mobiltelefon vor einer nahenden Katastrophe zu warnen. Für Wolfgang Heilmann ist dies ein Beispiel dafür, wie die Informationstechnologie zu einer menschlicheren Gesellschaft beitragen kann: "Wir wollen Computer als Werkzeug für mehr Lebensqualität nutzen, statt von der Technik benutzt zu werden".

Die jährlich verliehene Auszeichnung für die "humane Nutzung der Informationstechnologie" ist mit 10.000 Euro dotiert, die auf mehrere Preisträger verteilt werden können. Alle Formen von innovativen Arbeiten, eingeschlossen Diplomarbeiten und "Jugend forscht"-Beiträge, können eingereicht werden. Informationen zum Einsendetermin und Themenschwerpunkt sind auf http://www.integrata-stiftung.de veröffentlicht.

(zusammengestellt von Judith Schwarz von Storymaker) (hk)