Werbebranche sucht verzweifelt IT-Profis

02.08.2007
Von Magdalena Schupelius

Universitäten haben geschlafen

Zu spät reagiert haben auch die Hochschulen - sehr zum Ärger der Unternehmen. "Die Unzufriedenheit mit den Bildungsangeboten ist gewachsen", sagt Salzig, gewünscht sei mehr Nähe zum Markt und zu den Unternehmen. Für die nämlich gehen die Veränderungen an Universitäten und Fachhochschulen zu langsam voran. "Auch heute noch", kritisiert Fortmann, "wird der Bedarf der jungen digitalen Wirtschaft von den Bildungsinstituten bis auf wenige Ausnahmen nicht erkannt." Auf jeden Fall ziehen sie im Moment zu wenige Studenten an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Studienanfänger in der Informatik, die den gesuchten IT-Nachwuchs liefern könnte, seit dem Jahr 2000 um 26 Prozent eingebrochen. Bei der bisher üblichen Abbrecherquote von 50 Prozent werden in zwei bis drei Jahren gerade mal 14.000 Absolventen die Hochschule verlassen im Markt gebraucht werden, so schätzt der IT-Verband Bitkom, 20.000 Informatiker.

Gesucht werden vor allem Softwareexperten und Programmierer, aber auch Screendesigner, Datenbankspezialisten und Konzeptioner. "Wir brauchen vor allem Leute, die ein breites Spektrum an technischem Fachwissen mitbringen", sagt Global-Media-CEO Gerteis, nur so sei es möglich, sich schnell in Kundensysteme hineinzudenken. Der Markt ist dynamisch. IT-Experten müssen, um mit den rasanten technischen Weiterentwicklungen Schritt halten zu können, gut ausgebildet und äußerst flexibel sein.