Wer unterschreibt schon elektronisch?

07.02.2006
Von Janet Franke

Ausblick

Dass die digitale Signatur auch in Deutschland auf breiter Basis zum Einsatz kommen wird, steht außer Zweifel. Unklar ist nur, wann dies der Fall sein wird. Zurzeit einer Online-Umfrage der computerwoche vom September 2004 nutzten immerhin schon 34 Prozent der teilnehmenden Unternehmen eine PKI, mehr als zehn Prozent planen die Einführung. Entscheidend dürfte dafür unter anderem der Preis für ein Zertifikat sein. Dieser beträgt heute durchschnittlich 20 Euro. Bei rund ein bis zwei Behördengängen pro Jahr ist das vielen schlicht zu teuer.

Dampf macht auch das von der Bundesregierung ins Leben gerufene Signaturbündnis, das bis Ende des Jahres die Voraussetzungen dafür schaffen will, den elektronischen Rechtsverkehr flächendeckend mit digitalen Signaturen abzuwickeln. Gesundheitskarte, Jobcard und der elektronische Personalausweis sollen dabei eine Schlüsselstellung einnehmen. Wie sich die Kartenprojekte miteinander verknüpfen lassen, soll die "eCard-Initiative" ermitteln. Denn nur die Interoperabilität der einzelnen Karten kann der digitalen Signatur zum Durchbruch verhelfen.

Dass die Bürger etwa auf zeitaufwändige Behördengänge verzichten können und eine höhere Sicherheit bei Transaktionen im Internet hätten, ist vielen noch nicht bewusst. Zu tief sitzt die Angst vor unsicheren Client-Betriebssystemen, schlecht implementierten Anwendungen und Hacker-Angriffen. Hier hat der Staat die Chance, eine Vorreiterrolle zu übernehmen - mit umfassenden positiven Auswirkungen nicht nur auf die eigenen Geschäftsprozesse, sondern auf die gesamte Wirtschaft.

Fazit

Die digitale Signatur wird sich trotz Anlaufschwierigkeiten in Deutschland nicht aufhalten lassen. Technisch ausgefeilte Methoden und die verbesserte Rechtsgrundlage tragen langfristig dazu bei, dass sich die elektronische Unterschrift auf breiter Ebene - im öffentlichen wie privaten Bereich - durchsetzen wird.