BARC-Studie Business Intelligence

Wer macht das Rennen im deutschen BI-Markt?

01.07.2009
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
Aktuelle Marktzahlen vom BARC belegen gute Geschäfte mit BI-Software für Analyse, Reporting und Datenmanagement. Doch nicht alle Hersteller profitieren von der großen Nachfrage.

Nachdem Anfang Juni die Unternehmensberatung Lünendonk ihre Liste der führenden Anbieter von Business-Intelligence-Software vorgestellt hatte, legt nun das Würzburger Business Application Research Center (BARC) seine Einschätzung des deutschen Marktes vor. Demnach erhöhte sich 2008 das Gesamtvolumen auf 754 Millionen Euro. Da dies einem Plus gegenüber 2007 von nur noch 6,2 Prozent entspricht, scheinen die Zeiten zweistellige Umsatzsprünge früherer Jahre erst einmal vorbei zu sein (siehe auch die BARC-Ergebnisse für 2007).

Im deutschen BI-Markt liefern sich die führenden Anbieter derzeit ein enges Rennen. Quelle: Rennett Stowe
Im deutschen BI-Markt liefern sich die führenden Anbieter derzeit ein enges Rennen. Quelle: Rennett Stowe
Foto: Flickr, Creative Commons, Rennett Stowe

Trotzdem mache der hiesige Markt mit seinen rund 136 BI-Anbietern laut BARC einen gesunden Eindruck. Dieser ist weiterhin geprägt von der Dominanz der Anbieter SAP, Oracle, SAS und IBM, die zusammen etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aller Anbieter erwirtschafteten (49,7 Prozent). Allerdings konnten das Quartett seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz im Vergleich zu 2007 nicht ausbauen.

"Business Intelligence ist weiterhin eine Säule des gesamten Business-Software-Marktes", kommentiert Carsten Bange, Geschäftsführer vom BARC, die Zahlen. Gerade in rezessiven Phasen sei die Notwendigkeit für Transparenz über das Unternehmensgeschehen und eine flexible und effiziente Abwicklung von Planungsprozessen notwendig. Das stabile Wachstum des Gesamtmarktes unterstütze diesen Trend. Die guten Zeiten, in denen jeder Anbieter quasi ungebremst wachsen konnte, sind jedoch vorbei: Zudem sei angesichts der aktuellen Wirtschaftslage davon auszugehen, dass 2009 der Marktes für BI stagnieren wird, allerdings bei einer Erholung auch als einer der ersten wieder davon profitieren sollte.

QlikTech, Evidenza und Jedox wachsen am stärksten

Im Detail zeigte der BI-Markt auch 2008 eine große Dynamik: einige Anbieter gewinnen stark, andere kommen nur noch auf leichte Umsatzzuwächse, wieder andere stagnieren oder verlieren teilweise erheblich an Umsatz. So handelt es sich beispielsweise bei den Anbietern mit den höchsten Umsatzzuwächsen nicht etwa um die üblichen TOP 5-Anbieter, sondern um die Hersteller QlikTech, Evidanza und Jedox.

Insbesondere der ursprünglich aus Schweden stammende Anbieter QlikTech gelang laut Untersuchung mit rund 47 Prozent Umsatzwachstum der Sprung in die TOP 10, wo er sich den Platz 9 der BI-Umsatzliste mit dem Hersteller SPSS teilt (Aktuelles zur Produktstrategie von QlikTech finden Sie hier). Evidanza legte rund 80 Prozent an Umsatz zu und steht auf Platz 31 der Umsatzliste, Jedox mit rund 57 Prozent Wachstum auf Platz 48. Daraus lasse sich der Schluss ziehen, dass nicht die Größe (gemessen in Umsatz) des Anbieters über den Markterfolg entscheidet, sondern auch eine gute strategische Ausrichtung sehr gute Erfolge ermöglicht, so BARC-Geschäftsführer Bange.