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Wer liefert was bei Online-Auktionen?

17.12.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wenn ein Online-Auktionsanbieter nur im Auftrag eines Drittanbieters Waren versteigert, kann es zu Problemen kommen. Das mußte jedenfalls ein Kunde von Ricardo.de erfahren. Er hatte den Zuschlag für eine Akkuladestation erhalten und den entsprechenden Betrag auf das Konto von Ricardo überwiesen. Auf die Ware wartete er allerdings vergeblich. Auf Nachfrage erklärte das Hamburger Unternehmen, der Kunde möge sich doch bitte an die Firma Mobilcom als Anbieter des Akkuladegeräts wenden. Der Kunde allerdings hielt weiterhin Ricardo für seinen Geschäftspartner und spielte den Ball zurück. Daraufhin fand der Auktionator selbst bei Mobilcom heraus, daß das ersteigerte Gerät nicht mehr lieferbar ist. Daraufhin forderte der Kunde sein Geld zurück, und zwar von Ricardo, an die er überwiesen hatte. Er wartet noch heute – zwei Monate, nachdem er den Zuschlag

erhalten hatte.

Ricardo-Pressesprecher Matthias Quaritsch bedauerte den "Einzelfall" gegenüber der COMPUTERWOCHE und stellte klar, daß Ricardo in der Tat der richtige Ansprechpartner bei derartigen Problemen ist. Leider gebe es beim Kommissionsverfahren immer wieder ähnliche Vorfälle. Man tue alles, um die Risiken für den Bieter zu minimieren. Ob das der oben erwähnte Ricardo-Kunde genauso sieht, ist fraglich. Festzuhalten bleibt, daß der Auktionsanbieter während des gesamten Prozesses der Vertragspartner bleibt, wenn er Ware in Kommission für einen dritten Anbieter versteigert.