Itrade AG übernimmt technische Dienstleistungen

Wer Liefert Was baut elektronischen Handelsplatz

10.03.2000
HANNOVER (gfh) - Einkäufer aus mittelständischen Unternehmen finden auf den Büchern, CDs und auf dem virtuellen Marktplatz der Wer Liefert Was GmbH (WLW) Produkte und Lieferanten aus 13 europäischen Ländern. Jetzt bauen die Hamburger ein europaweites Business-Auktionsportal.

Auf dem Marktplatz www.wlw-auctions.de können ab sofort nicht nur Hersteller ihre Produkte zu einem Mindestgebot anbieten, sondern vor allem Einkäufer, indem sie den Maximalpreis nennen, den sie bezahlen wollen (Reverse Auction), nach geeigneten Anbietern fahnden können. Dabei soll der Marktplatz ähnlich wie beim großen Konkurrenten Mysap.com von SAP nach Branchen gegliedert werden. Verdienen will WLW, indem es einen Prozentsatz der getätigten Umsätze kassiert. Als Einführungsangebot ist das Handeln in den ersten beiden Monaten allerdings kostenlos.

WLW rechnet sich mit diesem Konzept aus, europaweiter Marktführer werden zu können. Zu den wichtigen Pluspunkten zählen langfristige Beziehungen des seit fast 70 Jahren aktiven Unternehmens zu einer großen Zahl mittelständischer Firmen in 13 europäischen Ländern und die Reichhaltigkeit seiner Produktkataloge. Außerdem ist WLW seit 1995 im Web und konnte dort im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Besucher (Visits) auf das Informationsangebot von über 300000 Unternehmen locken. Insbesondere durch die Verankerung in der mittelständischen Wirtschaft sieht sich das Unternehmen Online-Auktionshäusern wie Ricardo oder Ebay überlegen, die jetzt ebenfalls versuchen, in den Markt für Business-to-Business-Auktionen einzusteigen.

Als Partner für seine weitreichenden Ambitionen hat WLW die Münchner Itrade AG gewonnen, die die technische Seite des Auktionsplatzes vom eigenen Rechenzentrum aus steuert und zudem betriebswirtschaftliche Funktionen wie Rechnungsstellung, Adressüberprüfung und Direkt-Marketing übernimmt. Als Herausforderung sieht man bei Itrade, den Anwendern die Integration des Marktplatzes in die betriebliche Datenverarbeitung, insbesondere der Warenwirtschaft schmackhaft zu machen. Das langfristige Ziel ist, dass über den WLW-Marktplatz Geschäfte nicht nur angebahnt, sondern auch automatisch via Web abgewickelt werden. Laut WLW werden 85 bis 90 Prozent aller online angestoßenen Geschäfte außerhalb des Internet zu Ende geführt.