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Wer liefert das beste SOA-Paket?

09.09.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Inubit

Die "Inubit BPM-Suite" der Berliner Inubit AG zeichnet sich laut Barc durch eine sehr hohe Durchgängigkeit aller Komponenten sowie eine konsequente Unterstützung des Geschäftsprozesslebenszyklus aus. Aus technischer Sicht greift das 1999 gegründete Unternehmen auf bewährte J2EE-Produkte zurück. Gleichzeitig gestehe der Anbieter Kunden einige Flexibilität hinsichtlich der in der Suite gebündelten Komponenten zu. Mit Ausnahme der proprietären Workflow-Engine könnten IT-Verantwortliche selbst entscheiden, welches Produkt das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis bringe. Das einzige Defizit sehen die Prüfer in der fehlenden Unterstützung nichtfunktionaler Servicebeschreibungen bei der Orchestrierung. Dieser Mangel lasse sich durch das Definieren von Metadaten reduzieren.

Auf der Ebene der Geschäftsprozesse überzeugte das Paket die Barc-Experten. Durch das Verknüpfen der fachlichen mit der technischen Ebene erhielten Anwender ein mächtiges Instrument. Ein Auseinanderlaufen von Sollmodell und Implementierung lasse sich damit verhindern. Zu den Vorzügen zähle auch die Option, laufende Prozesse in Echtzeit zu überwachen.

Auf der Habenseite verbuchen die Autoren zudem den hohen "Vorfertigungsgrad" der Module und die fein abgestufte Lizenzierung. Dies ermögliche ein schnelles Implementieren und Anbinden der Software an Backend-IT-Systeme. Damit ließen sich kurze Projektlaufzeiten und eine schneller Return on Investment (RoI) erreichen. Unterm Strich könnten Anwender mit der Suite einen Schritt in Richtung Realtime Enterprise gehen.

Oracle

An der "SOA-Suite" von Oracle lobt Barc vor allem den hohen Integrationsgrad aller Komponenten, verbunden mit einer konsequenten Unterstützung des Geschäftsprozesslebenszyklus. Auf der technischen Ebene nutzt Oracle bewährte J2EE-Produkte und offene Standards. Die Tester erkennen dabei keine proprietäre Entwicklung. Hinsichtlich der eingebundenen Komponenten biete der amerikanische Hersteller Kunden einige Flexibilität. Neben den obligatorischen Komponenten könnten sie eine große Zahl optionaler Module einbinden und damit selbst entscheiden, welches Produkt im Einzelfall das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis offeriert. Die Autoren verweisen zudem auf Oracles Mitgliedschaft in diversen Standardisierungsgremien, die es dem Hersteller erlaube, direkten Einfluss auf die Entwicklung von technischen De-facto-Standards zu nehmen.

Geht es um Geschäftsprozesse, lasse die Oracle SOA Suite keine Wünsche offen, kommentieren die Tester. Insbesondere die enge Verzahnung von fachlicher und technischer Ebene komme Anwendern zugute. Ähnlich wie die Inubit-Suite bietet auch das Oracle-Angebot die Möglichkeit, laufende Prozesse in Echtzeit zu überwachen.

Für die Servicedefinition verwendet Oracle ein Domänenmodell. Zusammen mit einer praxiserprobten Methode zur SOA-Einführung können Unternehmen damit nach Einschätzung von Barc die Suite rasch und projektbezogen implementieren. Weitere Vorzüge sehen die Prüfer in der Durchgängigkeit der Lösung und im hohen Abdeckungsgrad der unterschiedlichen Fragen im Rahmen von SOA-Initiativen.