Produktvergleich

Wer liefert das beste SOA-Paket?

09.09.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Bewertungskriterien

In der gut 300 Seiten starken Studie beleuchten die Autoren eine ganze Reihe von Kriterien und Produktmerkmalen. Dazu gehören beispielsweise Funktionen zur Servicedefinition und -verwaltung, die Implementierungsmethode, die Verwendung von Standards oder die Leistungsfähigkeit der mitgelieferten Portaltechnik (siehe Tabelle "Bewertungen von SOA-Plattformen).

Bewertung von SOA-Plattformen

Anbieter/Kriterium

Sopera

Intersystems

Inubit

Oracle

Portal

0 (nicht vorhanden, aber erstellbar)

+ (befriedigend)

+++

(sehr gut)

+++

(sehr gut)

Durchgängigkeit

BPM/SOA

++

+

+++

+++

Unterstützung Business Activity Monitoring

+ (abhängig vom gewählten Tool, kann auch besser sein)

++

+++

+++

Nutzung von technischen De-facto-Standards

+++

+

++

(gut)

++

Anzahl vorkonfigurierter relevanter Adapter

++

+

++

+++

Serviceverwaltung

+++

+

+++

+++

Servicedefinition

+++

+

++

+++

Implementierungsmethodologie

++

++

++

+++

Besonderheiten

- Open-Source-

Ansatz, Fokus auf

Integration

- Ständige Weiterentwicklung durch Community

- Proprietäre Workflow-Beschreibungssprache

- Umfangreicher Support

-Vorkonfigurierte Workflows

- Durchgängigkeit zwischen IT und BPM

- Umfangreiche Abdeckung des SOA-Blueprints

- Detaillierte Implementierungsmethodologie

- Vorkonfigurierte Workflows

Anbieterbeschreibung

- Reiner Infrastrukturanbieter

- SOA-Entwicklungswerkzeug

- Infrastrukturanbieter

- Abbildung spezieller Geschäftsprozesse

- Infrastrukturanbieter

- Weitreichende Abbildung der Geschäftsprozesse

Im Einzelnen kommt Barc zu folgenden Einschätzungen:

Sopera

Die Bonner Sopera GmbH, im Jahr 2007 als Ausgründung der Deutschen Post entstanden, biete Anwendern ein ausgereiftes SOA-Framework, kommentiert Barc. Sowohl bezüglich der eingesetzten Technologie als auch hinsichtlich der Vermarktung gehe das Unternehmen völlig neue Wege. Insbesondere die Verbindung des Open-Source-Gedankens mit einem Best-of-Breed Ansatz lasse Kunden viel Entscheidungsfreiraum (siehe auch Eclipse mischt den SOA-Markt auf). IT-Verantwortliche könnten so für jede Komponente individuell bestimmen, ob deren Einsatz sich lohne. Ein Argument für den "Sopera"-Stack sehen die Tester auch in der relativ geringen Abhängigkeit von einzelnen Softwareanbietern.

Aus technischer Sicht beurteilt Barc das Framework als "sehr ausgereift und flexibel". Besonders gute Wertungen ergattern die Bonner in den Kategorien Serviceverwaltung und Servicedefinition sowie bei der "Nutzung von technischen De-facto-Standards".

Abstriche machen die Autoren auf der Ebene der Geschäftsprozesse: Die Sollkonzeption von Geschäftsprozessen unterstütze Sopera nicht selbst. Stattdessen arbeite der Anbieter mit externen Partnern zusammen, die sich das Plattformwissen für das SOA-Framework oder spezifische Fachkompetenzen aneigneten. Negativ schlägt auch zu Buche, dass Sopera das Erstellen von grafischen Oberflächen nicht unterstütze. Hinzu komme, dass der Bruch zwischen UML-Modellierung (UML = Unified Modeling Language) und der Implementierung der Systeme das Darstellen von Echtzeit-Kennzahlen in der fachlichen Sicht verhindere. Ein Kompromiss wäre nach Einschätzung der Experten eine BPEL-Engine verbunden mit einer BPMN-konformen Darstellung der Prozesse (BPMN = Business Process Modeling Notation).