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Wer hat recht - Schmalensee oder Gates?

18.03.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Erinnern Sie sich noch an die Aussage von Richard Schmalensee als Zeuge der Verteidigung im Kartellprozeß gegen Microsoft? Der Wissenschaftler vom Bostoner Think-Tank MIT (Massachusetts Institute of Technology) hatte damals im Kreuzverhör durch den Chefankläger David Boies darauf bestanden, Microsoft notiere die Ergebnisse und Umsätze aus dem Betriebssystem-Geschäft händisch auf Papier (CW Infonet berichtete).

Microsoft-Boß Bill Gates ist da anderer Ansicht. Zumindest schreibt er in seinem neuen Buch "Business at the speed of thought", die Zahlen würden in seinem Unternehmen digital erfaßt. "Wenn die Daten in elektronischer Form vorliegen, können Knowledge Worker sie studieren, kommentieren und in beliebiger Detailtiefe analysieren", so der Software-Mogul. Auch gegenüber der "Financial Times" bezichtigte Gates Schmalensee ungewollt (?) der Falschaussage: "Die Umsatzzahlen liegen digital vor. Ich kann sie jederzeit nach Land, nach Produkt oder nach Übereinstimmung mit dem Budget ansehen und auch mit den Ergebnissen anderer Bereiche vergleichen."