Telefonnummer-Rückwärtssuche

Wer hat mich angerufen?

29.03.2020
Von 
René Resch ist als freier Mitarbeiter tätig. Seine Lieblingsthemen sind Social Media, Gaming und Tech-Trends
Sie bekommen des Öfteren Anrufe von unbekannten Rufnummern auf Ihr Handy? Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Identität des Anrufers herausfinden können.
Foto: Brian A Jackson - shutterstock.com

Auf Ihrem Smartphone-Display erscheint eine Ihnen unbekannte Rufnummer? Ob Freund oder Kollege mit einer neuen Handynummer oder doch ein lästiger Hotline-Mitarbeiter, lässt sich manchmal nicht so einfach feststellen. Es gibt jedoch Mittel und Wege, den Anrufer unter Umständen doch zu identifizieren. Wir zeigen Ihnen die gängigsten Methoden, um die Identität eines Anrufers herauszufinden und welche Arten der Rückwärtssuche es gibt.

Die einfachste Methode, um einen Anrufer zu identifizieren, wäre natürlich ein persönlicher Rückruf. Wenn Sie den Rückruf jedoch ausschließen wollen, bleibt nur noch die Handynummer-Rückwärtssuche im Internet.

Rückruf-Methode

Um eine unbekannte Telefonnummer zu identifizieren, können Sie natürlich auf den herkömmlichen Rückruf zurückgreifen. Um Ihre Identität nicht direkt preiszugeben, können Sie Ihre Rufnummer unterdrücken. Das funktioniert mit allen Handys und Smartphones und wird meist über die Anrufeinstellungen in Ihrem Telefon eingestellt. So können Sie Ihre Anrufer-ID verbergen, um erst einmal zu hören, wer Sie denn überhaupt angerufen hat.

Vorsicht bei Ping-Calls

Vorsicht ist allerdings bei sogenannten Ping-Anrufen oder Ping-Calls geboten. Diese wollen Verbraucher zum Rückruf bewegen und in eine Kostenfalle locken. Oftmals haben diese Rufnummern Vorwahlen aus dem Ausland wie Burundi 00257 (auch +257), Tunesien 00216 (auch +216) oder Tschad 00235 (auch +235). Die Tücke: die Vorwahlen ähneln denen von Ortsvorwahlen aus Deutschland wie 02572 Emsdetten, 02161 Mönchengladbach oder 02351 Lüdenscheid. Rückrufe können schnell bis zu drei Euro in der Minute kosten.

Auch bei Nummern die von Mobilfunkanbietern unabhängig vergeben werden, diese beginnen meist mit +88, sollten Sie vorsichtig sein. Diese können leicht mit Vorwahlen aus Bayern verwechselt werden. Bevor Sie also eine Nummer zurückrufen, prüfen Sie lieber zwei Mal.

Eine Maßnahmenliste mit bekannten Abzock-Telefonummern kann zudem bei der Bundesnetzagentur eingesehen werden.

Mailbox-Methode

Mit einem Trick lässt sich sogar direkt die Mailbox der verwendeten Mobilfunknummer anrufen. Wenn der Besitzer der Rufnummer einen Ansage-Text auf die Mailbox gesprochen hat, kann er so ermittelt werden. Dazu wählen Sie je nach Mobilfunknetz einen Code nach der Vorwahl und im Anschluss die Rufnummer. Die Codes haben wir Ihnen in der folgenden Liste zusammengestellt:

Mobilfunknetz

Vorwahlen

Code

Vodafone

0162, 0172, 0173, 0174, 01520, 01522, 01523, 01525

50

T-Mobile

0170, 0171, 0160, 0151, 0175, 01511, 01512, 01516, 01517

13

O2

0176, 0179, 0159, 01573, 01575, 01578, 01590

33

O2ehem. E-Plus

0177, 0178, 0163, 01570, 01577

33

Im Beispiel von T-Mobile würde die zu wählende Mobilfunknummer dann in etwa so aussehen: 0160-13-XXX-XX-XXX. So würden Sie direkt mit der Mailbox verbunden zu werden.

Per Whatsapp den Anrufer ermitteln

Auch Whatsapp kann in einigen Fällen bei der Ermittlung des Anrufers hilfreich sein. Speichern Sie die unbekannte Rufnummer einfach in das Telefonbuch Ihres Smartphones. Falls der unbekannte Anrufer ein Whatsapp-Konto hat, lässt er sich dann in den Whatsapp-Kontakten finden. Ein Profilbild oder auch ein Whatsapp-Status können in einigen Fällen schon genug Aufschluss über eine Person liefern.

Unbekannte Nummer per Facebook ermitteln

Sofern der Anrufer seine Nummer mit seinem Facebook-Account verbunden hat, bietet sich auch hier eine Möglichkeit dessen Identität herauszufinden. Geben Sie hierfür einfach die betreffende Nummer in das Suchfeld bei Facebook ein. So können Sie anhand Profilname und Profilbild Rückschlüsse ziehen.

Die Rückwärts- oder Inverssuche im Internet

Für die Rückwärtssuche im Internet gibt es mehrere Anlaufstellen. Die einfachste und am meisten logische ist hier natürlich erst einmal die Google-Suche. In einigen Fällen kann man mit der Google-Suche gleich einen Volltreffer landen. Um hier Ihre Erfolgsaussichten zu maximieren, empfehlen wir Ihnen, die Nummer in Anführungszeichen zu setzen, in etwa so: "0160 XXXXXXXX".

Außerdem sollten Sie hier etwas rumexperimentieren und zum Beispiel mal mit und mal ohne Ländervorwahl suchen. Wenn Sie denken, dass Sie von einem Unternehmen angerufen werden, sollten Sie versuchen die letzten zwei oder drei Stellen der Nummer wegzulassen. Es könnte sich dabei um die Durchwahl einer Abteilung oder eines Mitarbeiters handeln, so erhalten Sie die allgemeine Rufnummer des Unternehmens.

Falls Google jedoch nichts Verwertbares ausgibt, finden sich noch einige andere Dienste, die für eine Rückwärtssuche in Frage kommen, beispielsweise die Telefonbuch-Rückwärtssuche über Das Telefonbuch oder Das Örtliche. Auch auf 11880.com, ehemals das beliebte Klicktel-Portal, kann die Rückwärtssuche benutzt werden. Im Vergleich zu normalen Telefonnummern sind Mobilfunknummern jedoch nicht so häufig in öffentlichen Telefonbüchern zu finden, da die meisten Nutzer bei einem Vertragsabschluss einer Listung in einem Telefonbuch widersprechen. So gestaltet sich die Suche über das Telefonbuch recht schwer.

Ein weiterer Dienst, der Identitäten ausgeben könnte, ist Opencnam. In der Basisversion ist der Dienst kostenlos. Mit etwas Glück gibt der Dienst Informationen wie Vor- und Nachname aus.

Chancen auf Erfolg bietet auch die Seite Sync.me. Hierbei handelt es sich um eine App, die die Telefonbücher der App-Nutzer ausliest und die Informationen online stellt. Das können Sie auch mit Ihrer eigenen Nummer testen. Falls Ihre Nummer dort gelistet ist, Sie jedoch damit nicht einverstanden sind, können Sie den Eintrag sperren lassen.

Werbetreibende lassen sich des Öfteren über die Sammlung von Telefonnummern bei Tellows ermitteln. Dort gibt es ebenfalls eine Rückwärtssuche bei der Sie unbekannte Runnummern zurückverfolgen können. Hier werden besonders Werbetreibende und aggressive Anrufer erfasst. Bei Tellows lassen sich auch persönliche Erfahrungsberichte plus Risikoeinschätzung von bestimmten Telefonnummern finden. So kann Spam- oder Abofallen vorgebeugt werden.

Unterdrückte Rufnummern anzeigen lassen - geht das?

Die knappe Antwort: Nein. Im Netz liest man hin und wieder von der App "TrapCall" für iOS und Android. Die Funktionalität der App haben wir nicht getestet, sie ist jedoch auch nicht für den deutschen Markt vorgesehen und bezieht sich eher auf die Nutzung in den USA. Eine Umgehung der Rufnummer-Unterdrückung ist in Deutschland nur bestimmten Behörden erlaubt.

Bevor Sie also nun für einen amerikanischen Dienst bezahlen, der in Deutschland nicht funktioniert, oder nicht wirklich legal ist, sollten Sie vielleicht auf andere Mittel zurückgreifen.

In der Praxis haben Sie zwei Möglichkeiten im Umgang mit unterdrückten Rufnummern:

  • Sie heben bei Anrufen mit unterdrückten Rufnummern generell nicht ab. Vielleicht hinterlässt der Anrufer jedoch eine Nachricht auf Ihrer Mailbox und Sie erkennen ihn anhand der hinterlassenen Nachricht.

  • Sie blockieren unterdrückte Rufnummern generell oder schalten diese auf stumm. Das ist sowohl mit iPhones sowie Android-Smartphones in den Einstellungen möglich.

  • Die andere Möglichkeit: Sie nehmen den Anruf entgegen. Hier haben Sie wiederum die Wahl, erst zu hören wer am gegenüberliegenden Ende der Leitung dran ist oder sich direkt zu melden.

Diese Möglichkeiten haben Sie, einen Anrufer mit unbekannter Rufnummer zu ermitteln

Wenn Sie einen eingehenden Anruf mit einer unbekannten Rufnummer erhalten, haben Sie einige verschiedene Möglichkeiten um herauszufinden wer den hinter der Telefonnummer wirklich steckt. Hier haben wir alle Optionen in der Kurzfassung nochmals für Sie aufgelistet:

  1. Den Anrufer per Rückruf ermitteln

  2. Den Anrufer direkt auf der Mailbox anrufen

  3. Prüfen ob der Anrufer einen Whatsapp-Account besitzt

  4. Die Rufnummer bei Facebook suchen

  5. Die Rückwärtssuche über das Internet

(PC-Welt)