Wer Edifact kann, ist für XML gerüstet

09.01.2003
Von Ulrich Hildebrand
Referenzarchitektur für Integration: Unternehmen sollten ihre Integrationen auf höherwertige Modelle der asynchronen Kommunikation aufsetzen. (Quelle: Systor)
Referenzarchitektur für Integration: Unternehmen sollten ihre Integrationen auf höherwertige Modelle der asynchronen Kommunikation aufsetzen. (Quelle: Systor)

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass in Zukunft Milliarden Transaktionen durch die neuen XML-Technologien elektronisch abgearbeitet werden können. Schon seit zehn Jahren wickelt zumindest die europäische Industrie nahezu ihren gesamten wertschöpfenden Geschäftsverkehr in und zwischen Unternehmen elektronisch mittels Edifact-Nachrichten ab. Ganz zu schweigen von der Bankenindustrie: Hier wäre ohne Swift die Einführung eines elektronischen Zahlungsverkehrs gar nicht denkbar gewesen.

Unabhängig von B-to-B oder EAI

Die eigentliche Herausforderung, der sich Unternehmen zu stellen haben, ist die Verarbeitung der eingehenden und ausgehenden Nachrichten durch Applikationen im Kontext von Geschäftsprozess-Modellen. Wer das effizient beherrscht, für den ist auch die Integration von Web-Services kein Problem, da die entsprechende Syntax von den Message Brokern generiert werden kann. Da ein Nachrichtenaustausch sowohl zwischen Unternehmen als auch intern erfolgen kann, tun Anwender gut daran, zwischen B-to-B und EAI gar nicht mehr zu unterscheiden. Sie sollten sich von Integrationen verabschieden, die auf einzelnen synchronen Low-Level-Transaktionen basieren und daher schwer beherrschbar sind.

Der bessere Weg sind höherwertige Modelle der asynchronen Kommunikation in Form von Nachrichten und Message Brokern. Das heißt, auch Applikationen innerhalb eines Unternehmens müssen als Partneranwendung in einem übergreifenden Geschäftsprozess begriffen werden.

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