"Wer Agilität verliert, verpasst Chancen"

19.05.2005

Maidl: Dazu zählen die Bereiche Strategie, Planung, Steuerung, Prozessdesign und Abnahme. Man kann ja nicht Projekte von Partnern abnehmen lassen, die andere Partner umgesetzt haben, oder sie ihre Sachen selbst abnehmen lassen. Auch bei der Strategie lassen wir uns nicht reinreden. Die hängt ja eng von der Business-Strategie ab, und die ist ein Schatzkästchen des Unternehmens.

CW: Da lässt die BMW Group auch keine Beratungsunternehmen ran?

Maidl: Da sind wir sehr autonom. Natürlich reden wir schon mal mit jemandem, um zu hören, was es für Ideen gibt. Strategien erarbeiten wir jedoch zu 100 Prozent selbst, da lassen wir niemand ran. Das Gleiche gilt für das Prozessdesign. Wir können Anregungen aufnehmen, aber letztendlich ist das unsere Arbeit. Das Auspacken und Aufstellen eines neuen Servers ist dagegen nicht unser Kerngeschäft, das beziehen wir über On-Demand-Modelle von Partnern.

CW: Zwischen diesen Extremen liegt ein weites Feld. Wie verfahren Sie generell in der Zusammenarbeit mit Partnern?

Maidl: Die meisten Projekte betreiben wir zusammen mit Partnern. Üblicherweise kommen sie nach dem Prozessdesign und dem Fachkonzept ins Spiel. Das verschiebt sich bei Standardsoftwareprojekten ein bisschen, weil sich die beiden Aspekte hier nicht so ohne weiteres trennen lassen. Es gibt aber auch Projekte, die wir von Anfang bis Ende allein durchziehen, um eine Technik selbst auszuprobieren oder um die Beurteilungsfähigkeit zu behalten. Daneben gibt es Projekte, die so stark an den Prozessen rütteln oder so wettbewerbsdifferenzierend sind, dass wir da niemand reinschauen lassen.

CW: Welche IT-Bereiche lagert die BMW Group komplett an Partner aus?