Wenn IBM Frau Wennemann sprechen läßt

18.03.1977

Mechthild Wennemann, Sachbearbeiterin, bei der Heitland KG, Kosmetikhersteller und Vertrieb, Hannover, hatte ein bißchen Angst, als sie hörte, der Chef bestellt einen Computer: "Völlig zu Unrecht", wie sie im nachhinein feststellt. Denn: "Mit dem Computer bekommt jeder alle Daten, die er braucht. Das ist schon schön." Zu lesen in einer doppelseitigen Anzeige in Heft 3/77 von "Industrie und Handel", der IHK-Zeitschrift für München und Oberbayern. Titel der Anzeige: Mittelständische Fertigungsbetriebe über einen Computer, den man nicht mehr programmieren muß. (Hört, hört!) Der Computer: Ein System/32. Der Hersteller: IBM. Weiter im Text: "Zum IBM System/32 haben wir noch eine Erfassungsstation IBM 3741. So kann zum Beispiel Herr Schuster, unser Buchhalter, das Debitorenprogramm fahren (Anmerkung der Redaktion: Auf dem IBM System/32), während ich auf der IBM die Lagerbestände erfasse." Soweit das Wennemann-Zitat.

Dazu ist anzumerken, daß IBM in einem IBM-Vorwort erklärt, "wir haben die hier wiedergegebenen Erfahrungsberichte nicht verändert, lediglich aus Platzgründen gekürzt."

Ob da vielleicht etwas nachklappte, was den "schönen" Eindruck hätte trüben können? Unterstellt, die tüchtige Heitland-Sachbearbeiterin wußte etwas über intelligente Mehrplatzsysteme, wie sie beispielsweise von Nixdorf (8870), Honeywell (61140), Burroughs (B 80) etc. in der System/32-Größenklasse angeboten werden. Weiter unterstellt, ihr war der Unterschied zwischen Batch- und Dialogverarbeitung bekannt (was wir nicht wissen).

Sei's drum. Aber daß es sich (für Fachleute) nicht besonders gut ausnimmt, bei zwei Anwendungen (Buchhaltung, Lager) für zwei Maschinen werben, das hätten andere wissen können (müssen, dürfen, sollen; die Redaktion). Ein IBM-Eigentor? de