Wenn ERP-Systeme laufen lernen

14.03.2005
Von Ute Zimmermann

"Nach unserer Kenntnis sind wir derzeit die einzigen Mittelstandsanbieter einer funktionierenden M-Business-Lösung, die das Steuern von ERP-Prozessen über Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht", wirbt Godelef Kühl, Godesys-Vorstand und Unternehmensgründer, nicht ohne Stolz. "Durch die Verwendung der Push-Technologie, die es erlaubt, mobile Geräte jederzeit von der Zentrale aus zu verbinden, können Mitarbeiter gesteuert und informiert werden", führt Kühl weiter aus. Derzeit prüfe er, ob sein Unternehmen nicht auch Konnektoren zu weiteren ERP-Anbietern entwickelt.

Logikbrüche vermeiden

"Die meisten ERP-Systeme mögen zwar betriebswirtschaftlich ausgereift sein, haben aber in der technischen Umsetzung mobiler Prozesse unserer Erfahrung nach erhebliche Lücken", analysiert Kühl, "meist gestatten die Lösungen nur Terminalzugriffe im Online-Modus." Schon allein aufgrund der Oberflächen müssten Informationen beispielsweise für Handhelds anders verfügbar gemacht werden als für herkömmliche PC-Anwendungen, gibt Kühl zu bedenken.

Der Vorteil mobiler Lösungen basiert auf dem Ansatz, dass die Logikbrüche der heutigen Informationsverarbeitung vermieden werden. Dazu ist in der Umsetzung jedoch eine genaue Kenntnis der anfallenden Daten und der einzelnen Prozessschritte notwendig. So setzt beispielsweise Star Distribution, ein Unternehmen der Daimler-Chrysler Group, mobile Endgeräte im Kommissionierprozess ein. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten müssen die Geräte sowohl online als auch offline verfügbar sein. Die Windows-CE basierenden Geräte sind mit Barcode-Scannern, GSM und WLAN ausgestattet. Dabei werden für die jeweiligen Lagerbereiche und Aufgabengebiete unterschiedliche Ausbaustufen der einzelnen Geräte eingesetzt.