Hightech in der Landwirtschaft

Wenn Entwickler auf den Traktor kommen

24.03.2009
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Mit der Motivation seiner Mitarbeiter hat Hofmann kaum Probleme: "Unser Produkt spricht Männer an, aber auch Frauen können sich bewerben. Leider konnten wir noch keine Ingenieurin für die Softwareentwicklung einstellen. Wir haben auch Mitarbeiter, die in der Landwirtschaft aufgewachsen sind." Und so mancher Entwickler lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen und leiht sich einen PS-starken Traktor aus, um selbst auszuprobieren, ob die von ihm programmierte Steuerung auch in der Praxis funktioniert. Die Fluktuation im Unternehmen ist gering. Wenn Mitarbeiter wechseln, dann um der Karriere willen, da Führungspositionen beim Mittelständler mit flachen Hierarchien nur begrenzt vorhanden sind. Die niedrige Wechselbereitschaft führt Hofmann nicht nur auf das Produkt und die interessante Technologie zurück: Viele schätzten den Firmensitz, da das Allgäu einen hohen Freizeit- und Erholungswert biete.

IT in der Landtechnik

IT-Anwendungen gehören fest zum Arbeitsalltag in der Landwirtschaft. Denn mit ihrer Hilfe werden Ressourcen wie Treibstoff und Dünger sparsam eingesetzt und gleichzeitig Erträge gesteigert. Daher stecken in den Fendt-Traktoren IT-Systeme, die jederzeit alle Betriebsdaten der Maschine aufzeichnen. Der Landwirt ruft diese Daten via Bluetooth oder GSM/GPRS auf seinem Laptop oder PC ab, wertet sie über eine Agrar-Management-Software aus und kann der Schleppersteuerung zum Beispiel GPS-gestützte Auftragsbearbeitungsdaten zusenden, so dass die Ackerfläche optimal bearbeitet wird. In diesem System wird zudem der Datenbus zwischen den Schleppern und IT-gestützten Arbeitsgeräten gesteuert, die beim Säen, Düngen, Schneiden oder Ernten zum Einsatz kommen.

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